Hunger und Cholera

Misereor beobachtet dramatische Lage im Jemen

Die Hilfsorganisation Misereor unterstützt Krankenhäuser aufgrund des Bürgerkriegs im Jemen mit 75.000 Euro. „Die Lage der Bevölkerung hat sich in den letzten Tagen und Wochen noch einmal dramatisch verschlechtert“, sagte Astrid Meyer von Misereor. Nach Angaben der Nahost-Länderreferentin leiden Millionen Menschen unter dem Bürgerkrieg. Laut Hilfswerk sind auch Schulen und Krankenhäuser bombardiert worden. Viele Menschen hungern demnach; die Cholera verbreitet sich.

Misereor unterstützt über den lokalen Partner „International Medical Corps“ (IMC) Krankenhäuser in von Kämpfen besonders bedrohten Gebieten im Süden des Landes. Sie finanzieren nach eigenen Angaben die Erstversorgung und Nachbehandlung von Kriegsverletzten sowie Operationsmaterial, Medikamente und Hygieneartikel.

Seit Beginn des Krieges sind laut den Vereinten Nationen über 8.500 Menschen gestorben, davon über 2.200 an Cholera. Rund 20 Millionen Menschen brauchen nach Angaben von Misereor dringend Lebensmitteln und Medikamente.

Im Jemen, dem ärmsten Land der arabischen Halbinsel, liefern sich seit Jahren schiitische Huthi-Rebellen und die sunnitisch geprägte Zentralregierung einen Machtkampf. Infolge des Bürgerkrieges und der damit einhergehenden Abriegelung der Grenzen durch Saudi-Arabien ist die Gesundheitsversorgung im Land nahezu zusammengebrochen. Unterstützung gegen die Rebellen kommt aus weiteren arabischen Staaten sowie den USA, Großbritannien und Frankreich. Mehr als 2,2 Millionen Kinder im Jemen sind laut Unicef mangelernährt und dringend auf Hilfe angewiesen. Zudem grassiert eine schwere Cholera-Epidemie im Land.

KNA

16.11.2017 - Ausland