Steigende Preise und geringere Vielfalt

Misereor kritisiert geplante Fusion von Agrarchemie-Konzernen

Das katholische Hilfswerk Misereor hat die Erlaubnis der EU zur Fusion der beiden Agrarchemie-Konzernen Monsanto und Bayer kritisiert. „Die EU hat damit versäumt, die Macht der Agrar-Konzerne stärker zu regulieren und die dringend notwendige Ernährungs- und Agrarwende zu unterstützen“, sagte Misereor-Geschäftsführer Pirmin Spiegel am Mittwoch in Aachen. Auch die mit der Genehmigung verbundenen strengen Auflagen der Behörden könnten Spiegel zufolge die Konzentrations- und Monopolisierungstendenz in der globalen Landwirtschaft nicht aushebeln.

„Es handelt sich um kapitalintensive, hoch risikoreiche Ansätze, die weder an den Realitäten kleinbäuerlicher Betriebe ausgerichtet sind, noch an die sich verändernden klimatischen Bedingungen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa“, so Spiegel. Misereor befürchtet zukünftig Veränderungen der Landwirtschaft. Gravierende Folgen wie steigende Preise für Saatgut, Dünger und Pestizide, eine immer geringere Saatgut-Vielfalt und geringere Innovationen im Agrarsektor seien wahrscheinlich. „Diese Entwicklungen bringen uns im nachhaltigen Kampf gegen Hunger und Unterernährung nicht vorwärts“, sagte er.

Die EU-Kommission billigte am Mittwoch mit Bedingungen den Kauf des Saatgut-Konzerns Monsanto durch den Leverkusener Chemieriesen Bayer. Das teilte die EU-Kommission mit. Bayer würde mit der Übernahme zum weltweit größten Konzern mit Pflanzenschutzmitteln und Saatgut werden. Um den Wettbewerb aufrecht zu halten, willigt Bayer ein, seine Saatgut-Sparte an BASF zu verkaufen. Die Zustimmung zum Verkauf durch die Wettbewerbshüter in den USA steht noch aus.

KNA

22.03.2018 - Hilfswerke , Umwelt