"Ich bin nur das Sahnehäubchen"

Papst Franziskus lobt Versöhnung in Kanada

Papst Franziskus hat erneut die Einheit der kanadischen Bischöfe gelobt. Wenn der Prozess der Versöhnung mit den Indigenen gut laufe, dann liege das nicht an seinem Besuch in Kanada, sondern an den geeinten Bischöfen, sagte Franziskus gegenüber kanadischen Jesuiten am vergangenen Freitag in Quebec. Die Zeitung "Avvenire" veröffentlichte nun Ausschnitte des Gesprächs. Traditionell trifft sich Franziskus bei seinen Reisen mit lokalen Jesuiten; er gehört selbst dem Orden an.

"Kurz gesagt, das sind die Wunder, die geschehen können, wenn die Kirche geeint ist", erklärte der Papst weiter. Schon zu anderer Gelegenheit lobte Franziskus während seiner Reise das Engagement der katholischen Bischöfe Kanadas im Versöhnungsprozess mit den Indigenen. Die Ureinwohner um Vergebung zu bitten für die katholische Beteiligung am staatlich-kirchlichen Internatssystem, war Hauptanliegen von Franziskus' Reise. Kanadas Indigene hatten sich seit Jahren um diese Entschuldigungsbitte bemüht. Seit einiger Zeit unterstützen sie dabei auch die Bischöfe ihres Landes.

Er habe die Vertrautheit zwischen Bischöfen und Einheimischen gesehen und sei selbst nur das Sahnehäubchen auf dem Kuchen, betonte Franziskus. Verheimlicht werden könne jedoch nicht, dass es auch einige in der Kirche gebe, die gegen Heilung und Versöhnung seien. Er selbst habe eine kleine Gruppe von Traditionalisten gesehen, "die protestierten und sagten, dass die Kirche etwas anderes sei".

Der Papst rief dazu auf, den Prozess fortzuführen: "Mir gefiel das Motto der Reise, das es deutlich sagt: 'Marcher ensemble' (gemeinsam gehen). Gehen Sie, aber gemeinsam. Sie kennen das Sprichwort: 'Wenn Sie schnell gehen wollen, gehen Sie allein. Wenn Sie sicher gehen wollen, gehen Sie in Begleitung'."

KNA

05.08.2022 - Indigene , Kanada , Papst