Nach nur einer Woche

Papst nimmt Amtsverzicht von Pariser Erzbischof Aupetit an

Papst Franziskus hat den Amtsverzicht des Pariser Erzbischofs Michel Aupetit (70) angenommen. Interimsverwalter ("Apostolischer Administrator") wird der emeritierte Erzbischof von Marseille, Georges Pontier (78). Aupetit leitete das Erzbistum seit 2018. Seinen Amtsverzicht hatte er dem Papst erst am vorigen Freitag angeboten. Grund waren Querelen innerhalb der Erzdiözese sowie Gerüchte über ein Verhältnis mit einer Frau im Jahr 2012. Aupetit wies dies zurück, räumte aber ein womöglich "mehrdeutiges Verhalten" ein.

Aupetit wurde 1951 in Versailles geboren, wo er auch aufwuchs. In seiner Kindheit hatte er kaum Kontakte mit der katholischen Kirche. Er studierte Medizin und arbeitete elf Jahre lang als Arzt im Pariser Vorort Colombes.

Erst mit 39 Jahren trat Aupetit ins Priesterseminar ein und wurde 1995 geweiht. Anschließend war er Seelsorger in verschiedenen Pariser Gemeinden. Zudem vertiefte er zwischen 1997 und 2006 sein Wissen über Bioethik am Uni-Krankenhaus in Creteil. 2006 wurde er zum Generalvikar in Paris und 2013 zum Weihbischof ernannt.

2014 machte ihn Papst Franziskus zum Bischof von Nanterre im Westen von Paris. Zudem entwickelte sich Aupetit zum Spezialisten für Bioethik-Fragen. Er publizierte etwa Texte zu Embryo und Lebensende und war in der Bischofskonferenz im Ausschuss für Familie und Gesellschaft aktiv. 2018 wurde er überraschend zum neuen Pariser Erzbischof ernannt.

KNA

03.12.2021 - Frankreich , Papst , Personalien