Corona-Pandemie

Papst ruft "Sonntag der Tränen" aus

Mit Blick auf das Ausmaß der Corona-Pandemie hat Papst Franziskus zu einem "Sonntag der Tränen" aufgerufen. In einem Gottesdienst in seiner Residenz Santa Marta warb er um Anteilnahme am Leiden von Betroffenen der Viruserkrankung. Auch Jesus habe sich angesichts der Krankheit und des Todes eines Freundes nicht geschämt zu weinen. Die Messe, an der nur wenige enge Mitarbeiter des Papstes teilnahmen, wurde im Internet übertragen.

Franziskus sagte, er denke an "die vielen Menschen, die weinen: Isolierte, Menschen in Quarantäne, einsame Alte, Patienten im Krankenhaus und in Therapie Befindliche, die Eltern, die, weil sie kein Gehalt bekommen, absehen, dass sie es nicht schaffen, ihre Kinder zu ernähren. Viele Menschen weinen", betonte der Papst. "Auch wir wollen sie von Herzen begleiten, und es wird uns nicht schaden, ein wenig zu weinen, so wie der Herr um sein ganzes Volk geweint hat."

Weiter sagte der Papst: "Heute, angesichts einer Welt, die so sehr leidet, angesichts so vieler Menschen, die unter den Folgen dieser Pandemie leiden, frage ich mich: Bin ich imstande zu weinen, wie Jesus es sicherlich getan hätte und wie er es jetzt tut?" Er bitte um "die Gnade, zu weinen". Für alle solle heute "ein Sonntag der Tränen" sein.

Am Freitagabend hatte Franziskus in einer historisch beispiellosen Geste auf dem leeren Petersplatz den Segen "Urbi et orbi" gespendet und damit ein Zeichen in der weltweiten Corona-Pandemie gesetzt.

KNA

29.03.2020 - Corona , Gesellschaft , Papst