Sieben koptisch-orthodoxe Christen getötet

Papst spricht Terroropfern in Ägypten Beileid aus

Papst Franziskus hat den Opfern des jüngsten Terroranschlags in Ägypten sein Beileid ausgesprochen. "Ich bete für die Opfer - Pilger, die nur deshalb umgebracht wurden, weil sie Christen sind", sagte er beim Mittagsgebet am Sonntag vor rund 20.000 Menschen auf dem Petersplatz. Er bitte um Trost für die Familien und die ganze christliche Gemeinschaft in Ägypten.

Bei dem Anschlag auf einen Pilgerbus am vergangenen Freitag waren mindestens sieben koptisch-orthodoxe Christen getötet worden, zwölf weitere wurden teils schwer verletzt. Die Pilger waren auf dem Weg zum Kloster Anba Samuel in Mittelägypten. Medienberichten zufolge hält die Suche nach den Tätern noch an.

Bereits am Samstag hatte der päpstliche Botschafter in Ägypten, Erzbischof Bruno Musaro, den Anschlag "mit Nachdruck" verurteilt. Er sprach laut dem Portal Vatican News von einem "Rückfall in eine Spirale der Gewalt und des Hasses".

Bei der Beerdigung der Toten in der oberägyptischen Stadt Al-Minya am Samstag schlug die Trauerfeier Medienberichten zufolge in Proteste der versammelten Menschenmenge um. In Sprechchören riefen sie unter anderem: "Wir werden sie rächen oder sterben wie sie."

Der Bischof von Minya, Macarius, versuchte den Angaben zufolge, die Menge zu beruhigen. Keiner werde die Ungerechtigkeit, die Einschüchterung und das Blutvergießen hinnehmen, so Macarius. Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi sowie die Al-Azhar-Universität verurteilten den Anschlag.

Im Mai 2017 waren bei einem Terroranschlag auf einen Bus, der koptische Pilger zum selben Kloster beförderte, 30 Menschen getötet und zwei Dutzend verletzt worden. Damals reklamierte die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) die Tat für sich.

KNA

05.11.2018 - Ausland , Terror