Telefonat mit Franziskus

Papstgesandter Krajewski trifft Kiews Großerzbischof

Der von Papst Franziskus in die Ukraine entsandte Kurienkardinal Konrad Krajewski ist zum Auftakt seines Besuchs in der westukrainischen Großstadt Lwiw (Lemberg) mit ranghohen Kirchenvertretern zusammengekommen. Nach Angaben der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche der Ukraine empfingen ihr Oberhaupt Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk von Kiew und der römisch-katholische Lemberger Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki den Sozialbeauftragten des Papstes. Mit Krajewskis Besuch solle die persönliche Nähe von Franziskus zu dem unter dem Krieg leidenden ukrainischen Volk bezeugt werden, hieß es.

Krajewski (58) ist seit 2013 Almosenmeister des Papstes. Er leitet eine Kurienabteilung, die Hilfsleistungen in aller Welt koordiniert. In der Ukraine will der Kardinal den Angaben zufolge soziale Einrichtungen besuchen und sich mit Geflüchteten und Opfern des russischen Krieges gegen die Ukraine treffen. Zudem sei geplant, dass er an einem gemeinsamen Gebet mit Vertretern des Gesamtukrainischen Rats der Kirchen und Religionsgemeinschaften teilnimmt. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

Während ihrer Begegnung telefonierten Krajewski und die beiden ukrainischen Erzbischöfe nach Kirchenangaben auch mit Franziskus. Der Kardinal schilderte demnach dem Papst seine ersten Eindrücke des Besuchs. Er selbst, so Krajewski gegenüber Vatican News, wolle nach Lwiw auch in andere ukrainische Diözesen kommen. Das hänge allerdings von den Umständen ab.

Franziskus hatte die Entsendung Krajewskis und des Interimsleiters der vatikanischen Entwicklungsbehörde, Kardinal Michael Czerny, am Sonntag persönlich angekündigt. Die Anwesenheit der beiden Kirchenmänner stehe für die Präsenz des Papstes und solle zeigen: "Der Krieg ist ein Wahnsinn! Hört auf mit dieser Grausamkeit!", sagte Franziskus. Czerny besuchte am Dienstag in der ungarischen Hauptstadt Budapest freiwillige Helfer der Caritas und Malteser.

Krajewski sagte dem polnischen Dienst von Vatican News, sein Besuch in der Ukraine sei auch ein Zeichen dafür, dass Franziskus an die Menschen dort denke, ihnen beistehe und über diplomatische Kanäle "ganz konkrete Hilfe" schicke. Im Namen des Papstes wolle er Schewtschuk und Mokrzycki danken, "dass sie mit den Menschen zusammen sind und, wie wir wissen, nicht gehen werden". Solange die Menschen in der Ukraine blieben, würden beide Bischöfe sie unter allen Umständen begleiten.

KNA

09.03.2022 - Kardinäle , Papst , Ukraine