Patientenschützer empfehlen:

Wegen Corona Patientenverfügungen überprüfen

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat dazu aufgerufen, angesichts der Corona-Krise Patientenverfügungen zu überprüfen. Notwendig seien individuelle Willenserklärungen, in denen Krankheitssituationen und Behandlungswünsche explizit aufgeführt werden, sagte Vorstand Eugen Brysch. "Ist das der Fall, muss die Patientenverfügung auch wegen Corona nicht geändert werden."

Die Angst vor Ansteckung und dem isolierten Sterben auf der Intensivstation sei bei vielen Menschen präsent, sagte Brysch unter Verweis auf die Beratungsangebote seiner Stiftung. Mehr als 2000 Anrufer hätten seit Beginn der Corona-Krise diese Sorge bei den Gesprächen am Patientenschutztelefon geäußert.

Bemerkenswert ist aus seiner Sicht, dass eine Mehrheit der Anrufer eine Intensivtherapie nicht grundsätzlich ausschließt. Waren es zu Hochzeiten der Infektionswelle rund die Hälfte der Anrufer, die eine Intensivtherapie einforderten, so sei dieser Anteil mittlerweile auf drei Viertel gestiegen.

"Die oft propagierte Gleichung, dass an Covid-19 erkrankte Senioren einen schnellen Tod sterben wollen, ist falsch", betonte Brysch. "Im Gegenteil, die Menschen wollen mehr Aufklärung über Heilungschancen und Nebenwirkungen. Schema F in der Klinikroutine soll so ausgeschlossen werden."

KNA

18.05.2020 - Corona , Medizin , Verbände