Patriarch Sako:

Papstbesuch im Irak ist Hoffnungsbotschaft

Der für den 5. bis 8. März geplante Besuch von Papst Franziskus im Krisenland Irak ist nach Worten des chaldäischen Patriarchen Kardinal Louis Raphael I. Sako eine wichtige Botschaft, am Land festzuhalten und Fanatismus abzulehnen. "Dieser Besuch ist eine Botschaft an alle Iraker, Syrer, Libanesen und alle Menschen der Region, deren Umstände einen solchen Besuch nicht erlauben", sagte das Oberhaupt der mit Rom unierten Kirche laut Patriarchatsangaben gegenüber dem arabischsprachigen Nachrichtenportal "Al-Nahar al-Arabi".

Ganz Irak bereite sich auf den historischen und außergewöhnlichen Besuch des Papstes vor und sei "hungrig nach den Botschaften, die er mitbringt", sagte Sako. Der Papst sei trotz der Herausforderungen der Reise durch die Sicherheitslage und die Coronavirus-Pandemie "entschlossen und begeistert", den Irak zu besuchen.

Insbesondere der geplante Besuch in Mossul sei eine Botschaft des Papstes, dem Fanatismus ein Ende zu setzen und unabhängig von der Religionszugehörigkeit nach einem Leben in Frieden und Stabilität zu streben.

Sako äußerte die Erwartung, dass Papst Franziskus die Christen Iraks, Syriens und Libanons zum Bleiben in ihren Heimatländern ermutigen werde. Die Christen seien das Volk dieses Landes und jene, die das griechische Wissen ins Altsyrische und Arabische übersetzt und große Beiträge zur islamischen Kultur geleistet hätten. Das christliche Erbe des Irak dürfe nicht aufgegeben werden. "Die Menschen dieser Region sind die Wurzeln der Christenheit, und wenn es dort keine Christen mehr gibt, werden die Christen ohne Wurzeln sein", warnte Sako.

Eine besondere Bedeutung sieht der Patriarch in dem geplanten Treffen des Papstes mit Großajatollah Ali al-Sistani, dem bedeutendsten schiitischen Geistlichen im heutigen Irak, an dessen Sitz in Nadschaf. Franziskus sei es gelungen, Muslime in "einen sehr enthusiastischen Dialog" einzubeziehen. Nach dem Treffen mit dem Großimam der Kairoer Al-Azhar-Moschee, dem sunnitischen Scheich Mohammad Al-Tajjeb, vor zwei Jahren werde die Begegnung mit al-Sistani den Dialog und das Verständnis mit der schiitischen Seite fördern.

KNA

25.02.2021 - Nahost , Papst , Reise