125-jähriges Bestehen

Politik und Kirche würdigen Engagement der Caritas

Prominente Vertreter aus Politik und Kirche haben die Arbeit des Deutschen Caritasverbands gewürdigt. Bei einem Festakt zum 125-jährigen Bestehen des Wohlfahrtsverbands erklärte Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) am Donnerstag in Berlin, der Verband gebe "Werten Gewicht und auch ein Gesicht". Sie empfinde die Caritas als "guten Partner zum Anpacken". Der Staat brauche diese Art von Engagement.

Paus verwies auch auf die religiöse Dimension der Caritas. Ihre Namenspatronin, die heilige Elisabeth von Thüringen, sowie der Heilige und Ordensgründer Franz von Assisi hätten "mit ihrem unermüdlichen und fast stoischem Streben nach Gerechtigkeit" zahllose Menschen inspiriert, betonte die Ministerin.

Der Caritasverband "kann Krisen", sagte Paus. Das habe sich unter anderem 2015 gezeigt, als rund eine Million Geflüchtete nach Deutschland gekommen seien. Damals hätten Tausende Menschen sich ehrenamtlich engagiert, und die Caritas sei nicht müde geworden, in der aufgeheizten Debatte einen gemäßigten Ton einzuführen. Der Verband versuche, zu verbinden, Spaltungen zu verhindern und nicht das Trennende zum Markenkern zu machen.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hatte zuvor in einem Gottesdienst die Orientierung des Verbands an Inklusion und Vielfalt betont. Die Caritas versuche, möglichst viele einzubeziehen, inklusiv zu denken und zu handeln, erklärte der Limburger Bischof. Die Mitarbeiter helfen nach seinen Worten, die Situation vieler Menschen zu verbessern und zugleich deren Stimme in der politischen Debatte zu sein. Dies zeige sich auch in Bemühungen, einer wachsenden Kluft zwischen Armen und Reichen entgegenzuwirken.

Weiter verwies Bätzing darauf, dass die Caritas insbesondere Menschen am Lebensanfang und am Lebensende unterstütze. Er betonte, dass es nur gemeinsam mit den schwangeren Frauen gelingen könne, für das Lebensrecht der Ungeborenen leidenschaftlich einzutreten. Zugleich trage der Verband mit Blick auf das Lebensende dazu bei, palliative Hilfen breit zu verankern. Die Mitarbeiter seien da, wenn ein Mensch in extremer Leiderfahrung von Suizidgedanken überrollt werde.

Bereits am Mittwoch hatte der Vorsitzende der Kommission für karitative Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Stephan Burger, das Engagement des Verbands gelobt. Als konkretes Beispiel erinnerte der Freiburger Erzbischof an die Hilfe bei der Flutkatastrophe im Ahrtal vor eineinhalb Jahren.

KNA

27.01.2023 - Hilfswerke , Jubiläum , Politik