Wegen Kritik an Präsident Duterte

Priester auf den Philippinen erhalten Morddrohungen

Auf den Philippinen nimmt die Zahl der Priester zu, die wegen ihrer Kritik am "Drogenkrieg" von Präsident Rodrigo Duterte Morddrohungen erhalten. Der Jesuit Albert Alejo, der Steyler Missionar Flavie Villanueva sowie der Gemeindepfarrer Robert Reyes berichteten auf einer Pressekonferenz in Manila über entsprechende Drohungen gegen sie, wie der asiatische katholische Pressedienst Ucanews am Dienstag berichtete.

Zuvor waren bereits Morddrohungen gegen Bischof Pablo Virgilio David sowie Erzbischof Socrates Villegas, von 2013 bis 2017 Vorsitzender der Bischofskonferenz, bekannt geworden. Auch die beiden Bischöfe sind laute Kritiker des Drogenkriegs.

"Wir sind nicht sicher", sagte Pastor Reyes gegenüber Ucanews. Reyes ist bekannt als der "rennende Priester" wegen seines Hangs, durch Rennen über lange Distanzen auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen. Pater Alejo gab zu: "Wir haben Angst." Sarkastisch fügte der Jesuit hinzu, wenigstens hätten sie das "Glück", Morddrohungen zu erhalten, statt wie "viele tausend andere ohne Vorwarnung ermordet zu werden".

Nach offiziellen Angaben der philippinischen Regierung wurden bei knapp 120.000 Drogenrazzien der Polizei seit der Machtübernahme von Duterte im Juni 2016 mehr als 5.100 Menschen erschossen.  Menschenrechtsorganisationen sprechen von weiteren 20.000 Morden, die von anonymen Todesschwadronen begangen worden sein sollen. Die Polizei gibt an, in diesen Fällen zu ermitteln. Bisher wurde jedoch noch kein Täter verhaftet.

KNA

12.03.2019 - Ausland , Minderheiten