Scholz empört über Abbas:

Holocaust-Relativierung "unerträglich"

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist empört über Aussagen des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas am Dienstagnachmittag im Berliner Kanzleramt. "Gerade für uns Deutsche ist jegliche Relativierung des Holocaust unerträglich und inakzeptabel", sagte Scholz am Abend der "Bild"-Zeitung.

Abbas hatte am Schluss einer gemeinsamen Pressekonferenz unter anderem das Vorgehen Israels gegen die Palästinenser als Holocaust bezeichnet: "Seit 1947 bis zum heutigen Tag hat Israel 50 Massaker in 50 palästinischen Dörfern und Städten, 50 Massaker, 50 Holocausts" begangen. Scholz hatte am Nachmittag nicht direkt darauf reagiert.

Holocaust ist die seit den 1980er Jahren gebräuchliche Bezeichnung für die Massenvernichtung der rund sechs Millionen Juden während des Zweiten Weltkriegs. Der Begriff stammt vom griechisch-lateinischen Wort "holocaustum" ab. Es bedeutet "ganz verbrannt" oder "Brandopfer" und meinte ursprünglich ein Gott wohlgefälliges Opfer.

Die Verwendung dieses Begriffs aus der sakralen Sprache für die NS-Verbrechen ist nicht unumstritten. In Israel wird bis heute der eher säkulare hebräische Ausdruck "Schoah" gebraucht. Er bedeutet "Zerstörung" oder "Katastrophe".

KNA

17.08.2022 - Deutschland , Holocaust , Israel