Jubiläumsfeierlichkeiten

Seit 900 Jahren Benediktiner in Scheyern

Die oberbayerische Benediktinerabtei Scheyern feiert 2019 ein seltenes Jubiläum: Seit 900 Jahren leben und arbeiten Mönche in dem Kloster 30 Kilometer nördlich von München. Am 1. Mai überträgt das Bayerische Fernsehen einen Festgottesdienst mit dem Münchner Kardinal Reinhard Marx.

Vom 1. Mai bis zum 23. Juni gibt es eine Jubiläumsausstellung in sonst unzugänglichen, historischen Räumen des Klosters und im barocken Bibliothekssaal. Zu den Exponaten, die zum ersten Mal gezeigt werden, zählt auch eine Staurothek, ein reich verziertes metallenes Behältnis für die berühmten Scheyrer Kreuzpartikel, gefertigt um 1150 in Jerusalem. Die bis heute gepflegte Wallfahrtstradition der Benediktiner von Scheyern geht auf das Jahr 1180 zurück, als diese kostbare Reliquie dem Kloster übergeben wurde.

Im Jahr 1076 stifteten die Scheyrer Gräfin Haziga und ihr Gemahl Otto im heutigen Bayrischzell eine Benediktinerabtei, die nach mehreren Umzügen über Fischbachau und den Petersberg nach Scheyern kam. Dort übernahmen die Mönche die Stammburg der Grafen von Scheyern, die später als Wittelsbacher für Jahrhunderte die bayerischen Herzöge und Könige stellten. Daher hüten die Benediktiner von Scheyern bis heute die älteste Grablege des Herrscherhauses. Im 13. Jahrhundert erlangte das Kloster durch seine Malschule und Schreibstube überregionale Bedeutung.

Heute leben elf Mönche in Scheyern. Mit ihren weltlichen Mitarbeitern stellen die Benediktiner unter anderem ökologische Lebensmittel her, etwa in einem mobilen Hühnerstall. Außerdem betreuen sie vier Pfarreien als Seelsorger. Das Kloster beherbergt ferner eine Staatliche Berufliche Oberschule.

KNA

28.03.2019 - Ausstellungen , Orden , Wallfahrt