"Graue Gemeinden" in den USA

Studie: Jugend verliert Glauben in christlich geprägten Ländern

Religion spielt im Leben junger Menschen in christlich geprägten Ländern eine weniger wichtige Rolle als bei ihren Eltern: Eine am Mittwoch vorgestellte Studie des amerikanischen Pew Research Centers kommt zu dem Schluss, dass sich Jüngere immer seltener im Gottesdienst blicken lassen oder den Glauben im Alltag leben. In den USA prägten inzwischen „graue Gemeinden“ das Kirchenleben, heißt es. Südlich der Sahara hingegen gehören 98 Prozent einer Religionsgemeinschaft an.

Die Autoren der Untersuchung kommen zu dem Befund, dass der Glaube vor allem in Ländern mit hohem Bevölkerungswachstum eine große Rolle spielt. Als Beispiel wird der Niger genannt, wo sich die Bevölkerung laut Prognosen bis zum Jahr 2060 vervierfachen wird. Dort erklärten mehr als acht von zehn Menschen (86 Prozent), Religion sei ihnen „sehr wichtig“.

PEW führte für die Studie nach eigenen Angaben über ein Jahrzehnt Befragungen in 106 Ländern durch. In den 35 europäischen Ländern gab einer von zehn Befragten im Alter von 18 bis 39 Jahren an, wöchentlich den Gottesdienst zu besuchen. In der Altersgruppe der über 40-Jährigen kletterte der Anteil auf 16 Prozent.

Am größten ist der Unterschied zwischen den Generationen in Kanada. Die Diskrepanz zwischen Älteren und Jüngeren liegt dort bei 28 Punkten. - Die Studie, die mit Mitteln des Pew Charitable Trusts und der John Templeton Foundation erstellt wurde, ist Teil des „Pew-Templeton Global Religious Futures“-Projekts, einer groß angelegten Untersuchung über den globalen religiösen Wandel.

KNA

14.06.2018 - Jugend