Vier Bewohner getötet

Trauer und Entsetzen über Gewalttat in Potsdamer Pflegeheim

Die gewaltsame Tötung von vier Bewohnern einer evangelischen Betreuungseinrichtung für Menschen mit Behinderungen in Potsdam hat Trauer und Entsetzen ausgelöst. "Wir sind entsetzt und erschüttert über dieses Verbrechen an den Schwächsten und Schutzbedürftigsten in unserem diakonischen Haus", heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung von Landesbischof Christian Stäblein und dem Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Es sei "ein schwarzer Tag, für uns alle in Diakonie und Landeskirche". Sie sprachen Angehörigen und Hausbewohnern ihr tiefes Mitgefühl aus. Am Abend sollte in der Kapelle des Oberlinhauses eine Gedenkandacht stattfinden.

In dem Wohnheim waren am Mittwochabend vier Menschen mit tödlichen Verletzungen und eine schwer verletzte Person entdeckt worden. Die Verletzungen aller Opfer sind nach bisherigen Erkenntnissen auf schwere, äußere Gewaltanwendung zurückzuführen. Eine dringend tatverdächtige 51 Jahre alte Mitarbeiterin wurde vorläufig festgenommen. Zum möglichen Motiv liegen noch keine Informationen vor. Bei den vier Getöteten handelt es sich den Angaben zufolge um Bewohner, die alle schon lange Zeit dort lebten, zwei davon bereits seit dem Kindesalter.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) erklärte: "Es ist eine grauenhafte Tat, die die Stadt Potsdam und ganz Brandenburg zutiefst erschüttert. Dem schwer verletzten fünften Opfer wünsche ich Genesung. Im Oberlinhaus, dessen Arbeit ich sehr schätze, leben insbesondere Menschen, die unseres besonderen Schutzes bedürfen. Umso erschreckender ist die Tat." Er will auch an der Gedenkandacht teilnehmen.

Der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch schrieb auf Twitter: "Die schrecklichen Nachrichten aus Potsdam erschüttern mich. Ich bete für die Opfer von Gewalt und ihre Angehörigen."

KNA

30.04.2021 - Betreuung , Pflege , Trauer