Nach Rassismus-Kritik

Trump trifft schwarze Pastoren

Nach mehreren verbalen Attacken hat sich US-Präsident Donald Trump am Montag mit schwarzen Religionsführern im Weißen Haus getroffen. Zu den Teilnehmern der rund zweistündigen Unterredung hinter verschlossenen Türen zählten 20 als konservativ geltende Prediger aus schwarzen Großstadtgemeinden.

Das Treffen fand unmittelbar nach mehreren als rassistisch kritisierten Äußerungen Trumps gegen schwarze Politiker und Geistliche statt. Am Wochenende hatte Trump den afroamerikanischen Abgeordneten Elijah Cummings via Twitter als "brutalen Tyrannen" bezeichnet. Dessen mehrheitlich von Schwarzen bewohnten Wahlkreis in Baltimore nannte er ein "von Ratten und Nagetieren befallenes Drecksloch". Die demokratische Sprecherin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, sprach von einer rassistischen Attacke. Auch republikanische Politiker kritisierten die Äußerungen des Präsidenten.

Am Montag verunglimpfte Trump den schwarzen Pastor Al Sharpton als "Betrüger", der "Weiße und Cops" (Polizisten) hasse. US-Medien sehen in dem anschließenden Treffen mit Trump-freundlichen schwarzen Geistlichen den Versuch des Präsidenten, die Kritik an seinen Äußerungen zu mildern. Gleichzeitig spekulieren sie darüber, dass die gezielten Provokationen das strategische Ziel verfolgen, weiße Wähler für eine zweite Amtszeit zu mobilisieren.

Nach dem Treffen im Oval Office nahm der Gründer der Koalition afroamerikanischer Pastoren, Bill Owens, Trump gegen Rassismus-Vorwürfe in Schutz. Trump habe viel für die afroamerikanische Gemeinschaft getan. Owens gilt als langjähriger Trump-Anhänger. Er ist umstritten, seit er die Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe mit der Unterstützung von Kindesmissbrauch gleichsetzte.

KNA

30.07.2019 - Diskriminierung , Trump , USA