Missbrauchsskandal

US-Kirche vor milliardenschwerer Klageflut

Die katholische Kirche in den USA stellt sich auf Tausende neue Missbrauchsklagen ein. Wie US-Medien am Dienstag berichteten, kommen auf die Diözesen Forderungen in Milliardenhöhe zu. Hintergrund der erwarteten Klageflut ist das Inkraftsetzen von Gesetzen in mehreren US-Bundesstaaten, die das Zeitfenster für Opfer-Klagen erweitern. 15 Bundesstaaten haben die einst kurzen Fristen abgeschafft.

Allein in den bevölkerungsreichen US-Bundesstaaten New York, New Jersey und Kalifornien rechnen Opferanwälte mit mindestens 5.000 neuen Klagefällen. Auf Basis der bisherigen durchschnittlichen Entschädigungshöhe von rund 350.000 Dollar pro Geschädigtem gehen Anwälte davon aus, dass mehr als vier Milliarden Dollar Belastungen auf die Diözesen zukommen könnten.

Die bisherigen Klagen haben bereits 20 Diözesen in den Konkurs geführt. Um den gerichtlichen Entschädigungsauflagen zu entgehen, bieten die Diözesen eigene Entschädigungsfonds an. Diese sind für die Betroffenen aber weniger attraktiv, da sie nur einen Bruchteil der Summe anbieten, die vor Gericht erreichbar wäre.

KNA

04.12.2019 - Missbrauch , Recht & Gesetz , USA