Gesundheitliche Gefährdung, schwierige Sicherheitslage:

US-Lebensschützer sagen "Marsch für das Leben" Ende Januar ab

Der traditionelle "March for Life" (Marsch für das Leben) in Washington findet in diesem Jahr nur virtuell statt. Als Grund dafür gaben die Organisatoren die gesundheitliche Gefährdung der Teilnehmer durch die Corona-Pandemie und die angespannte Sicherheitslage nach dem gescheiterten Aufstand von Trump-Anhängern im Kongress am 6. Januar an.

"Wir bitten alle Teilnehmer, zu Hause zu bleiben und sich dem Marsch virtuell anzuschließen", heißt es in einer Erklärung der Organisatoren der weltweit größten Protestbewegung gegen Abtreibung vom Wochenende. Die Präsidentin des "March for Life", Jeanne Mancini, sagte der Football-Star Tim Tebow werde nun online am 29. Januar zu den Teilnehmern sprechen.

Weiter heißt es, die Entscheidung zur Absage sei auch mit Blick auf die Sicherheitsbehörden gefallen, die jedes Jahr "eine friedliche Veranstaltung" garantierten.

Hintergrund der Entscheidung dürfte nicht zuletzt die Verhaftung eines 31-jährigen Mannes am Freitagabend sein, bei dem neben einer Waffe mit 500 Schuss Munition auch ein autorisierter Ausweis zu einem Sicherheitskontrollpunkt für die Amtseinführung Joe Bidens am 20. Januar sichergestellt wurde.

Am 6. Januar hatten Anhänger Trumps das Kapitol gestürmt, nachdem der Präsident sie aufgerufen hatte, die Wahlergebnisse nicht hinzunehmen. Bei den Gewaltexzessen waren fünf Menschen ums Leben gekommen.

Der "March for Life" ist eine seit 1974 jährlich stattfindende Demonstration der Abtreibungsgegner in Washington. Anlass der ist der Jahrestag der Entscheidung des Obersten Gerichtshofes der Vereinigten Staaten im Fall "Roe vs. Wade" vom 22. Januar 1973. In dem Grundsatzurteil erklärten die Richter Schwangerschaftsabbrüche zur Privatangelegenheit. Ziel des Marsches ist es seitdem, diese Entscheidung rückgängig zu machen.

KNA

18.01.2021 - Gewalt , Großveranstaltung , USA