Bedürfnis nach guten Geschichten

Buchmarkt 2021 trotz Corona mit Umsatzplus

Der Buchmarkt in Deutschland hat sich 2021 trotz Corona vergleichsweise gut entwickelt. Das geht aus einer am Donnerstag in Frankfurt veröffentlichten Bilanz des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels hervor. 

Der Umsatz 2021 lag laut Branchenmonitor Buch in den zentralen Vertriebswegen (Sortimentsbuchhandel, E-Commerce inkl. Amazon, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhäuser, Elektro- und Drogeriemärkte) 3,2 Prozent über dem des Vorjahres. Das Geschäft lief sogar besser als vor der Corona-Pandemie: Gegenüber 2019 legte der Buchmarkt-Umsatz um 0,8 Prozent zu.

Allerdings konnten die stationären Buchhandlungen den Rückstand aus den monatelangen Ladenschließungen im Frühjahr nicht aufholen. Sie schlossen mit einem Umsatzminus von 3,1 Prozent gegenüber 2020 sowie von 11,5 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 ab.

"Das Buch hat sich während der Pandemie als krisenfest erwiesen. Die Menschen haben ein großes Bedürfnis nach guten Geschichten, nach gesicherten Informationen, Rat und Inspiration", sagte die Vorsteherin des Börsenvereins, Karin Schmidt-Friderichs.

Zwar hätten die monatelangen Ladenschließungen zum Anfang des Jahres sowie die leereren Innenstädte gerade den Buchhandel vor Ort stark herausgefordert. Die Nachfrage nach Büchern aber sei hoch gewesen. Durch großes Engagement, Kundennähe und Kreativität der Buchhandlungen und Verlage habe sich der Buchmarkt Monat für Monat aus dem Lockdown-Rückstand herausgearbeitet.

Bei den Warengruppen verbucht weiterhin das Kinder- und Jugendbuch in der Pandemie große Zuwächse: Titel für die junge Zielgruppe brachten im vergangenen Jahr 9,4 Prozent mehr Umsatz als noch 2019. Auch die Belletristik (plus 4,2 Prozent) und Sachbücher (plus 1,6 Prozent) legten gegenüber dem Jahr vor der Pandemie zu. Eine große Umsatzlücke klafft noch bei Reiseliteratur (minus 26,4 Prozent).

KNA

07.01.2022 - Bücher , Corona , Wirtschaft