Nach zweieinhalb Jahren im Amt

Vatikanisches Sprecher-Duo tritt ab

Die Leitung des vatikanischen Presseamts ist am Silvestertag überraschend zurückgetreten. Vatikansprecher Greg Burkeund seine Stellvertreterin Paloma Garcia Ovejero gaben nach nur zweieinhalb Jahren ihr Amt auf, wie der Vatikan am Montag mitteilte. Der Chef der übergeordneten Öffentlichkeitsabteilung, Paolo Ruffini, erklärte, für den Abschluss der vatikanischen Medienreform sei ein "rascher Führungswechsel" nötig. Dem Vernehmen nach gab es innerhalb der Behörde Differenzen hinsichtlich ihrer Entwicklung.

Übergangsweise soll auf Wunsch von Papst Franziskus der Social-Media-Beauftragte Alessandro Gisotti das Presseamt leiten. Der 44-jährige studierte Politikwissenschaftler aus Rom arbeitet seit dem Jahr 2000 im vatikanischen Medienbereich. Zu den nächsten Herausforderungen Gisottis zählt ein Missbrauchsgipfel, zu dem der Papst die Spitzen der Bischofskonferenzen weltweit für Februar in den Vatikan berufen hat.

Der US-Journalist Burke, der unter anderem für das Magazin "Time" und als Vatikankorrespondent des Senders Fox News tätig war, hatte im August 2016 die Leitung des Pressamts des Heiligen Stuhls übernommen. Seine Stellvertreterin, die Spanierin Garcia, arbeitete zuvor beim kirchlichen Radiosender Cope. Sie war die erste Frau auf diesem Posten und eine der wenigen weiblichen Führungskräfte im Vatikan.

Die Ernennung Burkes und Garcias stand im Zeichen einer Professionalisierung und Internationalisierung der vatikanischen Außendarstellung. Medien-Präfekt Ruffini, der Interimsleiter des Presseamts Gisotti sowie der Journalist Andrea Tornielli, der kurz vor Weihnachten auf den neuen Posten eines redaktionellen Leiters der Öffentlichkeitsabteilung berufen wurde, sind Italiener.

Burke, der auch Mitglied des Opus Dei ist, schrieb am Silvesterabend auf Twitter, er und seine Kollegin Garcia hätten "seit Monaten über diese Entscheidung gebetet". Sie seien damit "sehr im Frieden". Dem Papst dankte Burke in einem anderen Tweet auf Spanisch mit "Un abrazo muy fuerte" ("Herzliche Umarmung"). Weiter schrieb er: "An diesem Punkt des Übergangs in der Vatikan-Kommunikation meinen wir, es ist am besten, wenn der Heilige Vater völlig frei ist, ein neues Team zusammenzustellen."

KNA

02.01.2019 - Vatikan