"Moralische Pflicht"

Venezuelas Kirche: Militär muss humanitäre Hilfe zulassen

Die Kirche in Venezuela fordert das Militär des Landes auf, die für das Wochenende aus Kolumbien erwartete und von der Opposition organisierte humanitäre Hilfe ins Land zu lassen. "Die Streitkräfte müssen Einlass und Verteilung garantieren", heißt es in einer Erklärung der Venezolanischen Bischofskonferenz (Donnerstag), aus der die oppositionsnahe Zeitung "El Nacional" zitiert. Um humanitäre Hilfe zu bitten oder sie anzunehmen, sei kein Verrat am Vaterland, sondern eine "moralische Pflicht" angesichts der dramatischen Engpässe, unter denen das Volk leide.

Venezuela wird von einem Machtkampf zwischen dem linksgerichteten Präsidenten Nicolas Maduro und dem oppositionellen selbsternannten Interimspräsidenten Juan Guaido erschüttert. Die rechtsgerichtete Opposition erkennt wegen des umstrittenen Wahlsieges Maduros ohne aussichtsreiche Oppositionskandidaten dessen zweite Amtszeit nicht an. Parlamentspräsident Juan Guaido wurde daraufhin als Interimspräsident vereidigt. Er will transparente Neuwahlen unter internationaler Beobachtung. Viele amerikanische und EU-Länder, darunter die USA und Deutschland, haben Guaido als Präsidenten anerkannt.

Am Samstag sollen von der venezolanischen Opposition organisierte Hilfsgüter der US-amerikanischen Hilfsorganisation USAID über die kolumbianische Grenze ins Land gelangen. Die Regierung Maduro will dies nicht zulassen.

KNA

22.02.2019 - Ausland , Bischöfe , Ethik