Zweifel an Qualitätssicherung

Verband kritisiert Pläne zu Rechtsanspruch für Ganztagsbetreuung

Der Familienbund der Katholiken hat den geplanten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder kritisiert. Eine hinreichende Betreuungsqualität könne wahrscheinlich nicht gewährleistet werden, monierte der Verband in Berlin. Bereits heute fehlten in der Kinderbetreuung massenhaft Fachkräfte. Deshalb seien deutlich höhere Investitionen für den Ausbau der Ganztagsbetreuung nötig als bisher vorgesehen.

Nach Ansicht des Familienbunds ist das Vorhaben ohne eine stärkere Aufwertung des Erzieherberufs - etwa durch höhere Gehälter und verbesserte Ausbildungen - kaum zu verwirklichen. Der Familienbund führt aber auch grundsätzliche Bedenken an. Das Vorhaben könne auch dazu führen, dass Ganztagsbetreuung zur gesellschaftlichen Norm erhoben werde, betonte Familienbund-Präsident Ulrich Hoffmann. Besser sei eine Politik, die auf „atmende Lebensläufe“ setze, eine Ausweitung der Elternzeit anstrebe und das Arbeitsleben grundsätzlich anders und familienfreundlich organisiere.

Auch die Grünen hatten das Vorhaben kritisiert und mehr Investitionen gefordert. Der ab 2025 geplante Rechtsanspruch wird nach Schätzungen zu laufenden Kosten von bis zu vier Milliarden im Jahr führen und zudem Investitionskosten von bis zu sieben Milliarden Euro an den Grundschulen erfordern.

KNA

23.01.2020 - Kinder , Schule , Verbände