Papst erkennt Martyrium an

Weg zur Seligsprechung der Mönche von Tibhirine ist frei

Papst Franziskus hat das Martyrium von 19 Ordensleuten anerkannt, die zwischen 1994 und 1996 in Algerien ermordet worden sind. Unter ihnen sind die sieben Trappisten des Klosters von Tibhirine und der frühere Bischof von Oran, Pierre Claverie (1938-1996). Wie der Vatikan am Samstag mitteilte, unterzeichnete der Papst am Freitag die Dekrete, mit denen mehrere Seligsprechungsverfahren fortgesetzt werden können. Neben den Märtyrern in Algerien gilt dies auch für sieben weitere Verfahren, darunter das für die französische Schriftstellerin und Mystikerin Madeleine Delbrel (1904-1964).

Die sieben französischen Trappisten des Klosters Notre-Dame de l'Atlas im Norden Algeriens waren während des Bürgerkriegs Ende März 1996 entführt worden. Ihre abgetrennten Köpfe wurden Ende Mai desselben Jahres aufgefunden. Zu der Tat bekannte sich eine terroristische Splittergruppe. Allerdings konnte der Mord nie restlos aufgeklärt werden; es gibt Vorwürfe, hinter der Entführung stecke der algerische Geheimdienst. Im Jahr 2010 wurden das Leben und das Martyrium der sieben Mönche unter dem Titel „Von Menschen und von Göttern“ verfilmt. Das Seligsprechungsverfahren für die Mönche von Tibhirine war im Juli 2016 eröffnet worden.

Wenige Monate nach den Mönchen kam der Bischof von Oran, Pierre Claverie, durch ein Bombenattentat am Eingang seiner Bischofskirche ums Leben. Das Seligsprechungsverfahren, für das der Papst nun das Martyrium „aus Hass gegen den Glauben“ bestätigte, läuft unter dem Titel „Pierre Clavier und 18 Gefährten“. Dazu zählen neben dem Bischof und den Trappisten zehn weitere Ordensmänner und -frauen, die in Algerien wegen ihres Glaubens ermordet wurden.

KNA

29.01.2018 - Heilige