Auflösung des Klosters

Woelki bedauert Abschied der Franziskaner aus Neviges

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat den bevorstehenden Abschied der Franziskaner aus dem katholischen Wallfahrtsort Neviges (Kreis Mettmann) bedauert. „Die Entscheidung verdient jedoch unseren Respekt, da sie von der Ordensleitung in großer Verantwortung getroffen wurde“, sagte Woelki. Er verstehe die Trauer und Sorgen der Nevigeser Katholiken und versichere der Gemeinde seine Wertschätzung. Woelki warb um „Verständnis, dass wir heute noch keine konkreten Informationen zu einer möglichen Nachbesetzung weitergeben können“. Er versprach aber, die Gemeinde rechtzeitig mit einzubeziehen und sie „zeitnah“ über Entscheidungen zu informieren.

Die Auflösung der Klosters in Neviges war am Sonntag bekanntgegeben worden. Die Deutsche Franziskanerprovinz kündigte an, die Arbeit noch bis zum 31. Dezember weiterzuführen und Neviges am 31. Januar 2020 zu verlassen. Hauptgrund ist demnach die stetig sinkende Zahl von Ordensbrüdern. „Neviges wird nicht der einzige Abschied bleiben“, heißt es in dem Schreiben weiter. Auch die Aufhebung der Fraternität in Köln-Vingst sei bereits beschlossen. Weitere Schließungen stünden an.

Das Franziskanerkloster Neviges wurde 1675 von der sächsischen Provinz für die katholisch gewordene Familie von Hardenberg gegründet. Die Patres betreuen die auf eine Wunderheilung zurückgehende Marien-Wallfahrt und die Pfarrei „Maria, Königin des Friedens“. In Neviges leben derzeit sieben Ordensleute.

Bundesweit gehören der Deutschen Franziskanerprovinz eigenen Angaben zufolge knapp 260 Ordensleute an 32 Standorten an. Etwa zwei Drittel seien 70 Jahre und älter, nur 16 seien unter 50 Jahre alt.

KNA

09.04.2019 - Bischöfe , Deutschland , Orden