Sammler schenkt fehlende Sonderedition fürs Lichterdorf

Einen Turm für den Bischof

AUGSBURG – Eine freudige Überraschung nach dem Neujahrsgottesdienst im Dom gab es für Bischof Bertram. Vor der Sakristei stand ein Mann mit einem großen Paket. „Darin sei keine Bombe“, versicherte er vergnügt. 

Sogleich wurde das Paket geöffnet und zum Vorschein kam … das Keramikmodell des Augsburger Perlachturms. Der Bischof habe sich „riesig gefreut, sei hin und weg gewesen“ von diesem unerwarteten Geschenk, berichtet seine Haushälterin Schwester Dominika. 

Ein Augsburger Sammler der Lichthäuser aus der Rothenburger Manufaktur hatte in unserer Zeitung vom 2. Januar den Artikel „Ein Dorf erfreut Bischof Bertram“ gelesen. Darin hatte die Haushälterin nebenbei erwähnt, dass es ja nun leider den Perlachturm nicht mehr im Sortiment der Manufaktur gebe. Der Sammler merkte auf: Just diesen Turm – es war eine Sonderedition der Firma – besaß er doch zweimal. Er hatte ihn für sich selbst gekauft und einmal seiner Tante geschenkt. Als jene Tante gestorben war, fiel das beleuchtbare Turmmodell wieder als Erbe an ihn zurück. Ebendieses Modell packte der Augsburger ein und überreichte das Paket dem Bischof.

Schwester Dominika trug das seltene Stück sogleich in das Wohnhaus des Bischofs und platzierte es in dem Lichterdorf, wo es nun das höchste Gebäude ist. 

In ein paar Tagen um Lichtmess herum wird das Dorf wieder eingepackt. Der Perlachturm wird dann nicht irgendwo zwischen die anderen Häuser dazugelegt, sondern kommt genau in das Paket mit der Aufschrift „Für Bischof Bertram“, in dem er als Geschenk überreicht wurde, verrät die Haushälterin. Natürlich legt sie auch das Plakat dazu, auf dem mit rotem Filzstift „Viel Freude mit dem Perlachturm“ geschrieben steht. Gerhard Buck

21.01.2022 - Feiertage & Brauchtum