Projekt in St. Ottilien bringt über 30 000 Euro

Schüler laufen für Baby-Station

ST. OTTILIEN – Am Rhabanus-Maurus-Gymnasium im Klos-
ter St. Ottilien wird jedes Jahr ein Schulprojekt im sozialen Bereich ausgewählt und mit Hilfe verschiedener Veranstaltungen finanziell unterstützt. Mit dem Projekt des jetzt zu Ende gegangenen Schuljahrs wird die Verbindung von Gymnasium und Kloster deutlich: Alle Spenden, die im Lauf des Schuljahrs gesammelt wurden, gehen an das St. Benedict’s Hospital in Ndanda (Tansania). 

Dort wirkt der Missionsbenediktiner Bruder Jesaja Sienz als Arzt. Am Krankenhaus wird dringend eine Baby-Intensiv-Station benötigt, um Neugeborene, die Blutvergiftungen bekommen, versorgen zu können. Derzeit sind entsprechende Geräte nur für Erwachsene vorhanden. Das Klinikpersonal versorgt die Babys deshalb rund um die Uhr von Hand. 

Um das Projekt bekannt und möglichst viele Leute darauf aufmerksam zu machen, bereiteten die Schülersprecher und Vertrauenslehrer einen Spendenlauf vor. Der erste angesetzten Termin dafür fiel buchstäblich ins Wasser. Umso besser präsentierte sich das Wetter beim zweiten Anlauf. Die Schüler der fünften bis achten Klassen suchten Sponsoren, die pro gelaufener Runde einen gewissen Betrag spendeten. Konrektor Werner Hörmann sowie die Sportlehrer Florian Mühlberger und Markus Schnell mischten sich ebenfalls unter die Läufer. Natürlich ließen auch sie sich ihre Runden zugunsten des guten Zwecks honorieren. 

Auf der vom Organisations-Team festgelegten Zwei-Kilometer-Runde durch das Klosterdorf versorgte der Elternbeirat die rund 350 Sportler mit Melonenstücken und Wasser. Im Start-Ziel-Bereich sorgte ein Teil des Schülerblasorchesters für Stimmung. Markus Ücker, einst jüngster Direktor beim Circus St. Ottilien und heuer Abiturient, kommentierte das Geschehen mit flotten Sprüchen. 

Die bestens gelaunten Läufer waren ganz unterschiedlich unterwegs. Es gab Einzelkämpfer und solche, die die Gruppendynamik bevorzugten. Vom leichten Wanderschritt bis zum Sportler, der einen Anhänger hinter sich herzog, war alles zu sehen. Die gute Stimmung steckte Konrektor Hörmann an: Statt der geplanten zwei ließ er sich zu vier Runden animieren.

Der Spendenlauf war ein voller Erfolg: Für die Errichtung der Baby-Intensiv-Station in Ndanda kamen 30 207 Euro zusammen. Der Siebtklässler Quirin Englberger lief zehn Runden im Klosterdorf. Mit 20 Kilometern war er damit am längsten von allen Jungen unterwegs. Bei den Mädchen meisterte Marie Fritsche mit neun Runden beziehungsweise 18 Kilometern die längste Strecke.

Schulseelsorger Pater Theophil Gaus reiste mit einer Schülergruppe nach Tansania. Die Abordnung des Rhabanus-Maurus-Gymnasiums macht sich vor Ort ein Bild vom Hospital und informiert sich über den aktuellen Stand der Finanzierung für die Baby-Intensiv-Station.

Romi Löbhard

25.07.2019 - Afrika , Bistum Augsburg , Schule , Soziales