Tag der Kirchenmusik

Wer singt, betet doppelt

AUGSBURG – Mehr als 100 Organisten, Chorleiter und Kantoren aus der ganzen Diözese sind am vergangenen Samstag zum Tag der Kirchenmusiker ins Haus Sankt Ulrich in Augsburg gekommen. Beim abschließenden Abendlob in der Basilika Sankt Ulrich und Afra überreichte Professorin Gerda Riedl, Leiterin der Hauptabteilung Grundsatzfragen, in der auch die Abteilung Liturgie mit dem Amt für Kirchenmusik angesiedelt ist, zwölf Absolventen ihr Zeugnis für die bestandene C-Prüfung.

„Der C-Kurs ist eine Art kleines Kirchenmusikstudium für nebenberufliche Organisten und Chorleiter“, erklärte Pater Stefan Kling, Leiter des Amts für Kirchenmusik. Zwei Jahre lang haben sich die Teilnehmer monatlich in Memmingen getroffen und gemeinsam geübt und gelernt. Auf dem Stundenplan standen nicht nur ganz praktische Fähigkeiten wie Orgelspiel, Chorleitung, Gehörbildung und Liturgiegesang, sondern auch Hintergrundwissen zur Musikgeschichte, zum Orgelbau und zur Liturgie. Die neuen Organisten und Chorleiter hätten nun eine sehr wichtige Aufgabe. „Kardinal Friedrich Wetter hat einmal gesagt: ‚Kirchenmusik ist die Luft, in der der Gottesdienst atmet.‘ Eure Aufgabe als neue Kirchenmusiker ist es nun, diese Luft immer frisch zu halten“, wandte sich der Leiter des Amts für Kirchenmusik an die zwölf Absolventen.

Überreicht wurden die C-Zeugnisse von Professorin Gerda Riedl: „Jeder weiß: Ein Fest, eine Feier ohne Musik ist nur halb so schön.“ Die Gottesdienstfeiern bekämen durch die Musik aber nicht nur einen festlichen Charakter, sondern sprächen die Menschen auf allen Ebenen und mit allen Sinnen an. Zudem könnten die Gläubigen durch das Musizieren die Gemeinschaft intensiver erleben und auch die Gottesbeziehung bewusster wahrnehmen. „Der Spruch ‚Wer singt, betet doppelt‘ zeigt, wie intensiv Gesang als gesungenes Gebet den ganzen Menschen ins Lob Gottes einstimmen lässt“, sagte die Hauptabteilungsleiterin. Auch im Namen von Bischof Konrad Zdarsa dankte Riedl den C-Kurs-Absolventen und allen anwesenden Kirchenmusikern für ihre Mühe und ihr Engagement.

Pater Stefan Kling freute sich über die große Zahl der Kirchenmusiker, die der Einladung nach Augsburg gefolgt waren. „Der Tag der Kirchenmusiker dient zur Begegnung und zum fachlichen Austausch“, sagte Kling. Neu waren in diesem Jahr die Arbeitskreise, die neue Impulse liefern sollten und die Bandbreite der Kirchenmusik zeigten. So konnten sich die Teilnehmer in den Bereichen Chorleitung, deutscher Liturgiegesang, Gregorianik, Gottesdienstgestaltung und liturgisches Orgelspiel sowie Orgelimprovisation weiterbilden. Die Ergebnisse waren dann beim gemeinsamen Abendlob zu hören.

Romana Kröling

Weitere Informationen zur kirchenmusikalischen Ausbildung gibt es beim Amt für Kirchenmusik.

29.11.2017 - Bistum Augsburg , Gottesdienst