Fest der Darstellung des Herrn

Ordensleute feierten Tag des gottgeweihten Lebens

AUGSBURG – Jedes Jahr feiern Ordensleute am 2. Februar, dem Fest der Darstellung des Herrn, den von Papst Johannes Paul II. ausgerufenen Tag des gottgeweihten Lebens. Auch heuer kamen wieder Angehörige aus Klöstern der Diözese zusammen, um diesen Tag mit Gebet und bei fröhlichem Beisammensein zu begehen.

„40 Tage nach seiner Geburt wurde Jesus von seinen Eltern in den Tempel nach Jerusalem gebracht, herbeigesehnt vom greisen Simeon und der Prophetin Hannah“, sagte Domvikar Andreas Miesen in seiner Predigt bei der Vesper im Augsburger Dom. „Ihr langes Leben hat diese beiden gottgeweihten Menschen gelehrt, dass die wirklich wichtigen und großen Dinge nur geschenkt werden. Ich weiß nicht, ob wir so geistliche Menschen sind wie Simeon und Hannah, aber ich weiß, dass Gott uns immer begegnet, jeden Tag. Aus dieser Verheißung dürfen wir unser Leben gestalten.“

Nach der Vesper freuten sich die Teilnehmer im großen Saal des Kolpinghauses auf ein warmes Getränk und anregende Gespräche. Hier traf sich Weltkirche im Kleinen, waren doch Ordensleute aus Süd- und Nordamerika, Indien und Afrika, aus Polen und Kroatien zugegen. Die Schwestern und Brüder aus Nigeria, Kenia und Mosambik ließen es sich nicht nehmen, ihre Heimat in rhythmischen, klangvollen Liedern vorzustellen. Alle klaschten begeistert mit.

Mittendrin in der fröhlichen Gemeinschaft waren die Schwestern Rosa-Maria, Benedicta und Judith von den Apostolischen Schwestern der Familie Mariens in Zankenhausen. Im Gespräch brachten sie ihre Liebe zu Jesus und zum Glauben deutlich zum Ausdruck. „Bei meiner Erstkommunion sprach mich etwas an, was ich aber nicht einordnen konnte“, blickte Schwester Benedicta zurück. „Mit 13 Jahren durfte ich nach Medjugorje. Von da an habe ich jeden Tag um den göttlichen Rat gebetet. Soll ich in einen Orden gehen oder heiraten? Ich habe meinen Platz gefunden und keinen Tag bereut – Jesus ist der Beste.“ Ihre Mitschwestern stimmten ihr freudig zu.

Schwester Rosa-Maria berichtete, dass sie als Krankenschwester schon im Berufsleben gestanden sei. Beim Sterben und Tod ihrer Mutter habe sie viel nachgedacht und viel gebetet. Die Entscheidung, ein gottgeweihtes Leben zu führen, sei dann bei einer Wallfahrt nach Rom gefallen. Ihre Mitschwester Judith hingegen wurde beim Weltjugendtag in Paris erstmals auf den Orden der Familie Mariens aufmerksam. „Diese Art des Lebens ließ mich nicht mehr los. Ich bin mit 25 Jahren geweiht worden und auch heute noch, viele Jahre später, sehr glücklich über diese Entscheidung.“

Aus elf Ordensgemeinschaften kamen die Teilnehmer. Auch Lieder in Portugiesisch und Kroatisch wurden zu Gehör gebracht. Schwestern aus Polen sangen in ihrer Muttersprache das Lied „Schwarze Madonna“, das auch hier bekannt ist, und so stimmten einige der Schwestern und Brüder leise auf Deutsch mit ein. Zum Schluss gab Pater Otto aus Nordamerika mit seiner kräftigen Stimme den Beatles-Song „Let It Be“ zum Besten – das Lied von „Mother Mary“ – und viele sangen mit. Ingrid Paulus

06.02.2019 - Bistum Augsburg