Missio Canonica

Bischof Rudolf erteilt 70 Lehrkäften die Lehrerlaubnis

70 Lehrerinnen und Lehrer für Grund-, Mittel- und Förderschulen haben am Festtag des heiligen Martin ihre Missio Canonica aus den Händen von Bischof Rudolf Voderholzer erhalten. Mit dieser kirchlichen Lehrerlaubnis erhalten die Pädagogen den Auftrag, den Glauben im Namen des Bischofs an die Kinder und Jugendlichen weiterzugeben.

In der Kirche St. Andreas in Stadtamhof feierte Bischof Rudolf gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern und ihren Angehörigen einen Pontifikalgottesdienst. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Jugendchor „Passerida“ aus Obertraubling. Mit am Altar standen Domdekan Johannes Neumüller, Leiter des Referats Schule/Hochschule im Bistum Regensburg, und Prämonstratenserpater Jakob Seitz, Spiritual in der Fachstelle Mentorat für die Theologiestudierenden.
In seiner Predigt gratulierte Bischof Rudolf zunächst allen anwesenden Martinas und Martins zum Namenstag und ging dann auf den Lebensweg des heiligen Martin von Tours ein. Besonders hob er die Legende der Mantelteilung hervor. Bischof Rudolf bezeichnete diese Legende als Sinnbild von christlicher Nächstenliebe: „Das Teilen mit den Schwachen und Bedürftigen.“ Die Lebensbeschreibung des Heiligen Martin stelle vor Augen, dass das Ideal eines christlichen Priesters oder Bischofs darin bestehe, aus der Zurückgezogenheit herauszutreten, sich herausrufen zu lassen in eine Seelsorge, die an die Ränder geht. Eine Seelsorge, die offensiv auf die Menschen zugeht und sich einmischt in den konkreten Alltag des Lebens. Dieses Ideal gelte auch für alle Religionslehrerinnen und Religionslehrer.
Viele junge Menschen würden in der Schule das erste Mal einem „überzeugten, engagierten Christenmenschen begegnen“, dem es ein Anliegen ist, seinen Glauben mitzuteilen, über den eigenen Glauben nachzudenken, andere gesprächsfähig und auskunftsfähig zu machen über den eigenen Glauben. Für diese Bereitschaft dankte Bischof Rudolf den jungen Pädagogen von Herzen.
Der Dienst werde nicht immer leicht sein und viele Herausforderungen mit sich bringen, betonte der Bischof in seiner Predigt. „Und ich verspreche Ihnen alle Unterstützung, die ich von meiner Seite her geben kann. Sie geben der Kirche ein Gesicht“, so Bischof Voderholzer. Er bat die Lehrkräfte auch, mit ihren Schülern zu beten und ihnen vor allem die Grundgebete zu vermitteln. Durch das Gebet trete man mit dem lebendigen Gott aktiv in den Dialog.
Der Religionsunterricht solle so authentisch und begeisternd sein, dass die Schüler „Reli“ als ihr Lieblingsfach erkennen, dass wünschte sich der Bischof von den jungen Pädagogen. Für ihn, so Bischof Rudolf, gehe es im Religionsunterricht nicht nur um Wissensvermittlung, „sondern es geht um eine ganzmenschliche Bildung, die durch Vorbild und Zeugnis gekennzeichnet ist“.
Nach dem gemeinsamen Glaubensbekenntnis legten die Lehrkräfte ihr Versprechen vor Gott ab, den ihnen anvertrauten Menschen das Evangelium zu verkünden und ihnen auf ihrem Weg ins Leben Begleiter zu sein.
Im Anschluss an das Pontifikalamt überreichte Bischof Rudolf Voderholzer in einem Festakt offiziell die Urkunden zur Missio Canonica an die 70 frischgebackenen Lehrkräfte. Am Pontifikalgottesdienst und anschließenden Festakt nahmen auch Vertreter des Religionspädagogischen Seminars Regensburg, der Regierung der Oberpfalz sowie der Regierung von Niederbayern teil.

pdr/sm

15.11.2017 - Bischöfe , Bistum Regensburg