Bischof besucht Pfarreiengemeinschaft

Glaube braucht Begegnung

DEGERNBACH/BOGENBERG (pdr/sm) – Am vergangenen Sonntag hat Bischof Rudolf Voderholzer die Pfarreiengemeinschaft Degernbach-St. Andreas und Bogenberg-Heilig Kreuz/Mariä Himmelfahrt besucht. Sowohl in der Pfarrkirche Degernbach als auch in der Wallfahrtskirche auf dem Bogenberg zelebrierte er einen Pontifikalgottesdienst. Dabei schlug er auch die Brücke zum Gedenktag der Bundesregierung für die Corona-Toten: Es schmerze sehr, dass viele Kranke und Sterbende in ihrem Leiden und Sterben nicht begleitet werden konnten.

In den Predigten erinnerte Bischof Rudolf daran, dass man sich in der Fastenzeit 40 Tage lang auf Ostern vorbereitet hat. Und nun dürfe 50 Tage lang gefeiert werden und das Halleluja erklingen. In diese Zeit falle nach 40 Tagen das Fest Christi Himmelfahrt – und bis dahin seien es ganz besondere Tage, erfüllte Tage, Tage des Heils. 

In diesen Tagen habe Jesus den Glauben seiner Jünger gefestigt, fundamentiert und gestärkt, damit sie den Glauben in aller Welt verkünden, hinaustragen in alle Länder der Erde. Diese Tage seien voller Begegnungen gewesen, denn die Jünger hätten alles verstehen müssen, was geschehen sei, und Jesus habe Zeit gebraucht, um die Jünger zu überzeugen. In den Evangelien werde von diesen Begegnungen mit großer Spannung berichtet, wenn Jesus „wie ein Geist“ mal da und mal dort erscheint. Aber er sei wahrhaftig auferstanden und seine Wundmale bezeugten dies. So habe er beispielsweise zum ungläubigen Thomas gesagt: „Fass mich an, leg deine Hand in meine Wunden!“

Bischof Rudolf erinnerte daran, dass der Glaube, der Glaube an den auferstandenen Herrn Jesus Christus eingegangen ist in die Feier der Eucharistie. Im Brot lasse Christus sich von uns „einverleiben“. Alle Sinne würden beim Gottesdienst angesprochen, ob mit dem wohlriechenden Weihrauch oder auch im Betrachten der schönen Kirche. „Wir Menschen brauchen das konkrete Miteinander, auch die Berührungen. Und diese fehlen jetzt in der Pandemie“, resümierte Bischof Rudolf.

Jubiläum

Eigentlich hätte in Degernbach ein großes Fest stattfinden sollen: Der Mütter- und Frauenverein Degernbach hat 100. Geburtstag. Und das wäre ein Grund für ein richtig großes Vereinsfest mit allen Mitgliedern und vielen Gästen gewesen. Aber die Corona-Pandemie hat wie so vieles andere auch diese Fest „auf die Zeit danach“ verschieben lassen. Bischof Rudolf hatte den Termin im Kalender und kam nun kurzerhand zum Pastoralbesuch in die schmucke Dorfkirche. 

Den Gottesdienst dort feierte er in Konzelebration mit Pfarradministrator Pater Darek Bryk. Zur musikalischen Gestaltung spielte Andrea Stadler die Orgel, ihre Familienmitglieder Benedikt, Fabian und Lydia ließen Blasinstrumente erklingen. Julia Scheungrab begleitete mit der Gitarre, es sangen Claudia Kronfeldner und Sonja Haimerl. Am Ende des Gottesdienstes sprach der Zweite Bürgermeister Josef Fisch (Stadt Bogen) den Dank der Pfarrgemeinde mit ihren rund 750 Katholiken aus. „Mindestens die Hälfte wäre heute anwesend gewesen“, bedauerte er die Beschränkungen der Pandemie. Abschließend überreichte Fisch an den Bischof ein „regionales Schmankerlpaket“. Und gut gelaunt rief der Bischof den Gläubigen nach dem Pontifikalsegen zu: „Wenn’s wieder geht, dann lassen wir es krachen.“ Dann wird der 100. Geburtstag des Mütter- und Frauenvereins nachgefeiert.

Hoffnung

Auch in der Wallfahrtskirche auf dem Bogenberg drückte der Bischof seine große Hoffnung und seinen Wunsch aus, dass das „Miteinander“ hoffentlich bald wieder wie früher stattfinden kann. Konkret nannte er die Kerzenwallfahrt der Holzkirchner. Sein Dank galt allen, die sich engagieren in der Wallfahrtskirche auf dem Bogenberg. Es sei für Pater Darek nicht einfach gewesen, mitten in der Pandemie hier neu zu beginnen. Danke sagte er aber auch dem Ordnungsdienst, dem Pfarrgemeinderat und der Kirchenverwaltung, den Verantwortlichen der Kirchenmusik sowie den Ministranten und jenen, die für den Blumenschmuck zuständig sind und so die Natur in die Wallfahrtskirche bringen. Sein besonderer Dank galt nicht zuletzt den Eltern und Großeltern, die er als die ersten Missionare, Apostel und Evangelisten bezeichnete. Abschließend wünschte er allen Gottesdienstteilnehmern, dass sie von der Gottesmutter auf dem Bogenberg Hoffnung und Zuversicht erhalten mögen. 

Am Altar feierten Bischof Rudolf Voderholzer, Dekan Pater Martin Müller, Pfarradministrator Pater ­Darek und Pater Richard die Eucharistie. Zur musikalischen Gestaltung spielte Stefan Landes an der Orgel, es sangen Herbert Schedlbauer und Svenja Groß. Vor dem feierlichen Pontifikalsegen überreichten der Sprecher des Pfarrgemeinderates Martin Kraus und Kirchenpfleger Franz Bogner eine Stele an den Bischof mit dem Wunsch, sie möge ihn an die Wallfahrtskirche, aber auch an den Förderverein erinnern, der sich für die dringend notwendige Renovierung einsetzt.

21.04.2021 - Bistum Regensburg