Jesuitenpater Sami Hallak als Gast im Bistum Regensburg

„Gib Frieden!“

REGENSBURG (pdr/sm) – Seit mehr als 60 Jahren geht die Kollekte am 5. Fastensonntag, dem „Misereor-Sonntag“, an das Hilfswerk Misereor. Unter dem Motto „Gib Frieden!“ richtet das katholische Werk für Entwicklungszusammenarbeit heuer den Fokus auf den Krieg in Syrien und die Auswirkungen auf das Nachbarland Libanon. Neben den zahlreichen Aktionen in den Pfarreien der Diö­zese kommt mit dem Jesuiten Pater Sami Hallak auch wieder ein Misereor-Projektpartner aus der Beispielregion nach Regensburg.

Mit Syrien und dem Libanon stellt Misereor während der Fasten­aktion 2020 eine Region in den Mittelpunkt, die von großer ethnischer, religiöser und kultureller Vielfalt, aber auch von zahlreichen Konflikten geprägt ist.

In dem Krisengebiet ringen Misereor-Partnerorganisationen in einer scheinbar ausweglosen Situation um ein friedliches und respektvolles Miteinander und helfen den Menschen, wieder Lebensmut und Kraft für die Bewältigung des Alltags zu schöpfen. Besonders im Blick steht in diesem Jahr der Jesuit Refugee Service, der sowohl in Syrien als auch im Libanon mit verschiedenen Sozial- und Friedensprojekten tätig ist. Zudem wird auch die Pontifical Mission vorgestellt, die Sozialzen­tren für Geflüchtete und auch für lokale Bedürftige im Libanon betreut. Beide sind enge Projektpartner von Misereor.

Der Jesuit Pater Sami Hallak setzt sich mit dem Jesuit Refugee Service in Aleppo für Dialog, Zusammenarbeit und Friedensförderung aller Religionen und Ethnien ein. Er ist Maschinenbauingenieur, Professor für Theologie, Autor, Übersetzer und Ausbilder für Katecheten. Bis Dezember 2018 war er Direktor des Flüchtlingsdienstes der Jesuiten in Aleppo und ist jetzt Direktor des Jesuiten-Ausbildungszentrums für den Arbeitsmarkt. 

Weg zum Dialog

Trotz allen Leides und aller Aussichtslosigkeiten und Ungerechtigkeiten, die sein Land erfahren hat, sagt Pater Sami: „Mein Weg ist ein Weg, der ‚Nein‘ sagt zu Gewalt, ‚Ja‘ zum Dialog, ‚Nein‘ zur Einförmigkeit, ‚Ja‘ zur Vielfalt, ‚Nein‘ zur Rache, ‚Ja‘ zur Vergebung.“ Und weiter: „Der Wunsch nach Frieden ist keine rationale Annahme, sondern eine innere Überzeugung. Damit diese Überzeugung Wurzeln schlagen und Früchte tragen kann, muss sie tief in uns verankert sein. Sie braucht spirituelle Nahrung, während man in unserem Land vorwiegend an Macht und Gewalt glaubt.“ Vom 19. bis zum 25. März tourt er durch das Bistum Regensburg und gibt Interessierten Einblicke in seine wichtige Arbeit.

11.03.2020 - Bistum Regensburg , Hilfswerke