300 Jahre Kirche St. Georg

Viel Lob von Bischof Rudolf

FRAUENHOFEN (pdr/sm) – „Ja darf das denn wahr sein, dass der Bischof selbst kommt?“, zitierte Pfarrer Markus Daschner am Sonntagvormittag in der Filialkirche Frauenhofen (Landkreis Straubing-Bogen) die Frage vieler Gläubigen in den letzten Wochen. Weder in der Erinnerung noch in den Geschichtsbüchern von Frauenhofen ist der Besuch eines Bischofs bekannt. Und so war es für die Kirchenstiftung Frauenhofen ein ganz besonderes, ein ganz außerordentliches Ereignis, Diözesanbischof Rudolf Voderholzer willkommen heißen zu dürfen. 

Der Bischof war gekommen, um „300 Jahre Bau und Einweihung der heutigen Filialkirche Sankt Georg in Frauenhofen“ zu feiern. Die Katholische Kirchenstiftung Frauenhofen-Hirschling, die zur Pfarrei Perkam gehört, wird wohl die kleinste Kirchenstiftung in der Diözese Regensburg sein: mit derzeit 107 Gläubigen und zwei Filialkirchen. Anlässlich des Besuches war das kleine schmucke Dorf auf Hochglanz herausgeputzt, mit wehenden Fahnen, Girlandenbögen und geschmückten Zäunen. 

Herzliche Begrüßungsworte fanden Johanna und Ludwig Peringer, als sie dem Bischof einen Blumenstrauß überreichten und für alle Gläubigen um seinen bischöflichen Segen baten. Bischof Rudolf erinnerte an die Barockisierung der Kirche vor 300 Jahren sowie an den Kirchenpatron, den heiligen Georg, dessen Gedenktag zwei Tage vorher gefeiert worden war. 

„Hier leben Glaube, Hoffnung und Liebe“, erklärte der Bischof beim Betrachten der reich geschmückten Kirche. Dabei ging er auf die Verkündigung des vierten Ostersonntages, auf das Evangelium vom guten Hirten ein. „Wir sind hier auf der Weide des guten Hirten“, betonte er und erläuterte die Kirche als den zentralen Ort mit dem „Tisch des Wortes, dem Ort der Sakramente und dem Tisch des Brotes“. Hier in der Kirche komme man zusammen, um das Wort Gottes zu hören, denn es gebe Orientierung und Würde im Leben. Am Altar, am Tisch des Brotes, verschenke sich der Herr an die Menschen. 

„Es sind prachtvolle Orte, unsere Kirchen, vor allem wie hier in einer Barockkirche“, resümierte der Bischof und sprach einzelne Besonderheiten der Kirche St. Georg an: den Pelikan, der seinen Nachwuchs mit seinem eigenen Blut nährt und ein wunderbares Zeichen für Christus ist; aber auch den Kirchenpa­tron, den Märtyrer Georg, oder den heiligen Petrus, bei dem ihm auffiel, dass der silberne Schlüssel fehlt. Die Blicke schweiften weiter zum Kreuz mit den Engeln über dem Altarbogen sowie zum Lamm auf der Osterkerze. 

Die Kinder und alle Gläubigen ermunterte er, „sprachfähig zu bleiben“ und ihre Kirche auch erklären zu können. Man müsse die aussagekräftigen Schätze dieser Kirche im Herzen haben und selbstbewusst weitersagen. Es gelte, dass man in der Kirche immer wieder Neues entdecken und sich die Kirche immer wieder neu erarbeiten  könne. 

Bischof Rudolf sagte herzlichen Dank allen, die sich um diese schöne Kirche sorgen. „Hier muss viel Liebe da sein“, sagte er mit Blick auf die kleine Kirchenstiftung und die gesamte äußerst schön gepflegte Anlage in und rund um die Kirche. Sein weiterer Dank galt Pfarrer Markus Daschner für sein Wirken „im Auftrag des guten Hirten“, aber auch der Kirchenverwaltung, den Ministranten, dem Mesner, der Kirchenmusik und allen Mitarbeitern. Als erste und wichtigste Boten des Evangeliums bezeichnete Bischof Rudolf die Eltern und Großeltern. Auch das „Eltern-Sein“ sei ein Hirtendienst, denn zu Hause müsse das Gebet gepflegt und über den Glauben gesprochen werden.

Die Eucharistie feierten Bischof Rudolf, Pfarrer Markus Daschner und Bischöflicher Kaplan Michael Dreßel am Altar. Beim zweiten Pontifikalgottesdienst kam Dekan Johannes Plank hinzu. Die musikalische Gestaltung der Liturgiefeier lag in den Händen von Heinrich Reif (Orgel und Gesang) sowie von Daniela Rapps (Querflöte und Gesang). 

Im Anschluss an den 9-Uhr-Gottesdienst segnete Bischof Rudolf das renovierte Friedhofskreuz. Als Überraschung wurde ein von Monika Schlecht gemaltes Bild von der Filialkirche Frauenhofen präsentiert und Bischof Rudolf um eine Signatur gebeten. „Wenn dann Corona mal vorbei ist und ein großes Fest stattfindet, dann wird das Bild versteigert“, so die Planungen des Kirchenpflegers. Für ihn hatte Bischof Rudolf dann beim 11-Uhr-Gottesdienst eine besondere Überraschung: Kirchenpfleger Joseph Peringer ist seit über 40 Jahren unermüdlich ehrenamtlich tätig und erhielt hierfür die Bischof-Johann-Michael-Sailer-Medaille.

28.04.2021 - Bistum Regensburg