Kolping und KAB feiern mit Bischof Rudolf Voderholzer Josefitag

In die Gesellschaft hineinwirken

ABENSBERG (mh/md) – Mit einer dezentralen Veranstaltung haben die Diözesanverbände Regensburg des Kolpingwerkes und der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) in Abensberg den Josefstag gefeiert, den Namenstag ihres Schutzpatrons. Bischof Rudolf Voderholzer fungierte als Festprediger und Hauptzelebrant beim Festgottesdienst in der Abensberger Stadtpfarrkirche St. Barbara. Die Positionen des Kolpingwerkes für die bevorstehende Europawahl erläuterte Kolping-Diözesanvorsitzender Josef Sander bei der anschließenden Festveranstaltung im Pfarrsaal in Abensberg. 

Mit den Worten: „Schön, dass Sie, Hochwürdigster Herr Bischof, da sind“, begrüßte Stadtpfarrer und Dekan Georg Birner Bischof Rudolf zur Feier dieses Josefitages in Abensberg. Bischof Rudolf sagte in seiner Einleitung: „Es ist seit einigen Jahren ein schöner Brauch, dass die KAB und Kolping gemeinsam diesen Josefitag feiern und damit ihren Schutzpatron, den heiligen Josef, in besonderer Weise ehren.“

In seiner Predigt nahm Bischof Rudolf zunächst Bezug auf die Lesung des dritten Fastensonntages. Aus dieser Stelle der Heiligen Schrift könne man ableiten, dass der Name etwas sehr Persönliches und damit ein „zweites Ich“ sei. „Bei der Taufe und bei der Firmung werden wir beim Namen genannt, und so feiern wir auch den Namenstag. Dies tun auch die kirchlichen Verbände Kolping und KAB, die am Josefitag beziehungsweise in einer Feier zum Josefitag ihren Schutzpa­tron in besonderer Weise ehren.“ 

Bischof Rudolf richtete ein „Vergelt’s Gott“ an die Sozialverbände „für all ihren Einsatz für die arbeitende Bevölkerung, die politischen Initiativen, die politische und berufliche Bildungsarbeit, die Initiativen zum Zusammenfinden der Menschen und das Einbringen des christlichen Glaubens als eine gestaltende Kraft im öffentlichen Leben“. Die katholischen Sozialverbände hätten zudem auch sehr viel dazu beigetragen, dass politischer Nachwuchs herangebildet worden sei und werde. 

„Wir sind aufgerufen, in die Gesellschaft auf allen Ebenen und dort, wo der Herr uns hinstellt, vom Arbeitsplatz über unsere Lebenssituationen, der Wissenschaft bis hin zu den politischen Parteien, hineinzuwirken und für den christlichen Glauben einzustehen. Dazu gehört, dass wir für die Beachtung menschlicher Werte in unserer Gesellschaft, Berufs- und Arbeitswelt eintreten sowie dafür sorgen, dass Europa seine christlichen Wurzeln nicht vergisst.“

Zusammen mit Dekan Georg ­Birner, Kolping-Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt und Kaplan Steffen Brinkmann, assistiert von Diakon und KAB-Bildungsreferent Berthold Schwarzer, zelebrierte Bischof
Rudolf das Messopfer. Der Gottesdienst wurde musikalisch vom Abensberger Kirchenchor unter der Leitung von Johann Stangl eindrucksvoll gestaltet.

Kolping-Diözesanvorsitzender  Josef Sander aus Abensberg eröffnete die nachfolgende Veranstaltung im Pfarrsaal, wobei er die Kolpingmitglieder aus dem Bezirksverband Kelheim und die Mitglieder der KAB-Ortsgruppen aus der Umgebung von Abensberg begrüßte. 

Mit Stolz zeigte er dabei auch die Standarte der Kolpingsfamilie Abensberg, die aus dem Jahr 1864 stammt und das Bild des heiligen Josef zeigt. Diese Standarte wurde von Bischof Senestrey, dem damaligen Bischof von Regensburg, gesegnet. 

Sander dankte seiner Heimat-Kolpingsfamilie Abensberg mit Präses Steffen Brinkmann und dem Sprecher des Leitungsteams, Rudi Tuscher, für die Organisation und Vorbereitung dieser Veranstaltung.

Schicksalswahl

In Anbetracht der am 26. Mai stattfindenden Europawahl, die er als Schicksalswahl bezeichnete, da die Zukunft der Werte- und Solidargemeinschaft auf dem Spiel stehe, rief Sander die Mitglieder zur Teilnahme an der Wahl auf. Das Kolpingwerk hat sich daher in dieser Angelegenheit mit einigen Beschlüssen positioniert: Die EU sei in den vergangenen Jahren durch Finanzkrisen, Wirtschaftskrisen, Terroranschläge, Flüchtlingsströme und nicht zuletzt durch den Brexit-Entscheid der Briten auf harte Proben gestellt worden. Aber noch beunruhigender sei, dass der Einigungsprozess Europas von Populisten und Nationalisten in einigen Mitgliedsstaaten in Frage gestellt und vehement abgelehnt werde. 

„Für das Kolpingwerk Deutschland bleibt die Europäische Union ein Garant für Freiheit, Sicherheit, Frieden, Stabilität und Wohlstand in Europa für die 500 Millionen in der EU lebenden Menschen.“ 

Der Dank Sanders galt Bischof Rudolf für die Wertschätzung der Verbände, die er auch mit dem Wunsch, dass diese ihren Pfarreien verbunden bleiben mögen, zum Ausdruck bringe.