Prälat Franz Frühmorgen als neuer Dompropst in sein Amt feierlich eingeführt

Mit großem Maß an Erfahrung

REGENSBURG (pdr/sm) – Zur Eröffnung des Advent hat Bischof Rudolf Voderholzer am vergangenen Samstag im Hohen Dom St. Peter eine Pontifikalvesper zelebriert. Darüber hinaus wurde im Rahmen dieser Vesper auch der neue Dompropst, Prälat Franz Frühmorgen, feierlich in sein Amt eingeführt. Daher feierte neben zahlreichen Gläubigen, Priesterseminaristen, Priestern und anderer hoher Geistlichkeit auch das gesamte Domkapitel den Gottesdienst mit. Die Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Max Rädlinger sowie Professor Franz Josef Stoiber an der Orgel gestalteten die Pontifikalvesper musikalisch. 

Da mit der Vesper am Vorabend des 1. Advent das neue Kirchenjahr beginnt, läuteten die Glocken des Doms vor Beginn des Gottesdienstes zehn Minuten lang mit vollem Geläut. Bischof Rudolf Voderholzer zog zusammen mit allen Geistlichen über das Südportal des Domes in das Gotteshaus ein. 

Treueeid abgelegt

Domdekan Johann Neumüller gab zu Beginn der Zeremonie der Amtseinführung die Ernennung des Prälaten Franz Frühmorgen zum Dompropst bekannt. Prälat Frühmorgen legte vor Bischof Rudolf sein Glaubensbekenntnis und den Treueeid ab. Beim abschließenden Satz legte er seine rechte Hand auf das Evangeliar. Bischof Rudolf übergab als Zeichen der Amtseinführung das Kapitelskreuz an den neuen Dompropst mit den Worten: „Empfange das Kreuz des Dompropstes. Christus hat sein Leben hingegeben für die Seinen. Er sei dir Vorbild und Ansporn im Dienst für die Kirche.“ Schließlich wurde der neue Dompropst von Bischof Rudolf, Domdekan Johann Neumüller und Domkapitular Michael Fuchs im Friedensgruß umarmt. Daraufhin nahm der neue Dompropst seinen Platz im Chorgestühl ein. 

In seiner Predigt erinnerte Bischof Rudolf an den verstorbenen letzten Dompropst Prälat Anton Wilhelm, dem er seinen Dank für dessen Leistungen in seinem Amt entbot. Der Bischof attestierte dem neuen Dompropst ein großes Maß an pastoraler, administrativer und menschlicher Erfahrung, die ihm in seinem neuen Amt zugutekämen. 

Der Bischof dankte auch dem gesamten Domkapitel und zeigte sich froh darüber, „dass in Regensburg der ursprüngliche Sinn und Zweck des Domkapitels“ noch erhalten sei. Hier sei noch ersichtlich, dass die Kirche eben kein Konzern sei, sondern eine Gebets- und Zeugengemeinschaft, die sich dem zentralen Zeichen des Kreuzes unterordne. „Auf Ihn zu hören und in den Dienst nehmen zu lassen“, das sei das höchste Ziel der Kirche, sagte der Bischof. 

Eine Art „Hausvater“

Der Anspruch des Amtes eines Dompropstes liege darin, sagte er weiter, dass er „dem Unverständnis und Widerspruch des Zeitgeistes widerstehen müsse und nicht umfallen dürfe“. Auch stelle der Dompropst eine Art „Hausvater“ für die Priester dar und sei für menschliche Belange zuständig. Er sorge auch dafür, dass die Priester im Verwaltungsbereich nicht allzu sehr belastet würden, damit sie ausreichend Zeit für die Seelsorge hätten. 

Bischof Rudolf nahm auch Bezug auf die aktuelle Diskussion über den Sinn des Zölibats. „Die Ehelosigkeit um des Himmelsreiches willen ist die Lebensform Jesu und seiner Apostel“, sagte Bischof Rudolf und verwies dabei auch auf das Zweite Vatikanische Konzil, das dies auch bestätigt habe. Er verwahrte sich dagegen, den Missbrauchsskandal zu instrumentalisieren, um die Praxis der Kirche, respektive den Zölibat, infrage zu stellen. Es habe noch in keinster Weise ein Beweis dafür erbracht werden können, dass es einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Zölibat und sexuellem Missbrauch gebe, sagte der Bischof. 

Sehr gute Stimmung

Außerdem stellte der Bischof fest, dass es nicht angemessen sei, im kirchlichen Kontext von „Karrieren und Professionalisierung“ zu sprechen. Natürlich, räumte er ein, dürfe auch im kirchlichen Kreise nicht verhehlt werden, dass hier nur Menschen tätig sind. Doch es gelte für alle das Ziel, die persönliche Eitelkeit und die Erwartungen hintanzustellen. „Die überwältigende Mehrheit der Priester übt ihr Amt gewissenhaft aus“, sagte der Bischof und erklärte, dass die Stimmung in der Priesterschaft des Regensburger Bistums sehr gut sei.