Hochfest Patrona Bavaria im Dom

Weihe an die Gottesmutter

REGENSBURG (pdr/sm) – Am 1. Mai hat Bischof Rudolf Voderholzer aus Anlass des Hochfestes Patrona Bavariae, Maria Schutzfrau Bayerns, im Hohen Dom St. Peter in Regensburg ein Pontifikalamt gefeiert. 

Auf Bitten König Ludwigs III. von Bayern hatte Papst Benedikt XV. 1916 in den Wirren des Ersten Weltkrieges dieses Fest eingeführt, das im darauffolgenden Jahr erstmals in Bayern gefeiert wurde. Dem Aufruf von Papst Franziskus folgend, in Zeiten der Corona-Krise im Marienmonat Mai die Gottesmutter besonders um ihren Schutz anzurufen, wurde die Weihe des Bistums an Maria im Anschluss an das Pontifikalamt feierlich erneuert. Über Livestream auf der Bistumshomepage sowie über die Regionalfernsehsender TVA Regensburg und OTV konnten die Gläubigen an diesem besonderen Ereignis teilhaben und es mitfeiern.

In diesem Jahr, so wies Bischof Rudolf Voderholzer in seiner Predigt hin, falle der Marienmonat Mai vollständig in die Osterzeit, da verbinde sich der Gruß an die Gottesmutter mit dem österlichen Freudenruf „Halleluja“. Das Festtagsevangelium von der Hochzeit zu Kana (Johannes 2,1-11) bezeichnete er als ein „österliches Marienevangelium“. Zum einen trete da die Gottesmutter Maria mit dem Hinweis an Jesus und der Weisung an die Diener auf: „Sie haben keinen Wein mehr“ und „Was er euch sagt, das tut!“ Zum anderen eröffne der Evangelist die Berichte vom öffentlichen Wirken Jesu mit der auf Ostern hindeutenden Zeitangabe „am dritten Tage“; somit werde ein Bogen geschlagen vom ersten Auftreten Jesu bis hin zur Vollendung seines Heilsauftrages, von einer irdischen Hochzeitsfeier in Kana bis hin zum himmlischen Hochzeitsmahl. 

Weiterer Fürsprecher

Bischof Rudolf blickte in seiner Predigt auch auf die zahlreichen Hochzeitspaare, deren Trauungen jetzt noch nicht stattfinden können, auf die Nöte all jener, die im Gastgewerbe ihr täglich Brot verdienen, auf die Kinder und Jugendlichen und deren Lehrerinnen und Erzieher. Bischof Rudolf schlug dann noch eine Brücke des Gebets nach Altötting in die Gnadenkapelle, wo Passaus Bischof Stefan Oster an diesem Tag die Wallfahrtssaison eröffne, und gedachte auch noch des heiligen Papstes Johannes Paul II., der, am 18. Mai 1920 geboren, heuer 100 Jahre alt geworden wäre. Dem großen Verehrer der Gottesmutter verdankten Europa und die Kirche sehr viel. In ihm, so Bischof Rudolf, „haben wir einen weiteren Fürsprecher in den Nöten unserer Tage“.

Im Anschluss an das Pontifikalamt entzündete Bischof Rudolf an der Osterkerze eine mit dem Marien-Monogramm verzierte Kerze und zog mit dieser zum Marienaltar im Seitenschiff des Domes. Alljährlich am Ende der Rosenkranzprozession im Oktober wird die Weihe des Bistums an die Gottesmutter erneuert. In dieser Weihe stellt sich der gläubige Mensch unter den Schutz und Segen Mariens – ein frommer Akt, der in der Kirche schon seit Jahrhunderten praktiziert wird. An diesem 1. Mai wurde diese Erneuerung mit der Bitte um ein rasches Ende der Corona-Pandemie verbunden. Als äußeres Zeichen für all die verschiedenen Anliegen der Menschen wurde eine „Anliegenkerze“ durch den Bischof vor dem Marienaltar aufgestellt.

In dem folgenden Gebet wurde um die Stärke des Glaubens und der Hoffnung gebeten sowie um die Gnade der Liebe Gottes, „damit wir all jenen, die in dieser schwierigen Zeit unserer Hilfe bedürfen, zu Weggefährten in der Liebe Christi werden“. Mit der Anrufung der Gottesmutter durch Bischof Rudolf als „Wegbegleiterin im Glauben, Urbild der Hoffnung und Mutter der Barmherzigkeit“ wurde die eigentliche Weihe eingeleitet: „Wir weihen uns dir, Mutter der Kirche, damit unser Glaube fest, die Hoffnung stark und die Liebe lebendig bleibe – zur Ehre des dreifaltigen Gottes, dem zu allen Zeiten Anbetung und Dank gebührt.“ Das beliebte Marienlied „Segne du, Maria“ schloss die Erneuerung der Weihe des Bistums an die Gottesmutter feierlich ab.

06.05.2020 - Bistum Regensburg