Wegen neuer Corona-Welle

Grabeskirche in Jerusalem feiert Kirchweihe mit kleiner Gemeinde

Mit einer deutlich kleineren Gemeinde als sonst wurde in der Jerusalemer Grabeskirche das Kirchweihfest gefeiert. Wegen der Corona-Pandemie konnten nur wenige Gläubige an dem traditionellen Gottesdienst mit dem Franziskaner-Oberen Francesco Patton am Mittwoch vor der Grab-Rotunde teilnehmen. Aufgrund des Neuausbruchs von Covid-Infektionen hat Israel für alle Kirchen, Synagogen und Moscheen eine Besucherzahl von 19 Personen festgelegt.

Die Grabeskirche habe in den vergangenen Jahren einen enormen Pilger- und Besucheransturm erlebt, erinnerte der Kustos der Ordensgemeinschaft, der seitens der Katholiken das Gotteshaus zusammen mit dem griechisch-orthodoxen und dem armenischen Patriarchat verwaltet, in seiner Predigt. Aber in den 800 Jahren, in denen sein Orden hier Pilger betreute, hätten die meisten seiner Vorgänger eine ähnliche Situation wie heute erlebt.

Zudem ging Patton auf die Unteilbarkeit des Todes und der Auferstehung Christi ein, die die Grabeskirche mit dem Kreuzigungsfelsen Golgota und dem Heiligen Grab unter seinem Dach vereine. Das Fest der Kirchweihe sei gleichsam eine "Synthese einer entstellten Schönheit und einer verklärten Schönheit". Diese beiden Aspekte "betreffen den gekreuzigten und auferstandenen Jesus von Nazareth, betreffen die Kirche, betreffen jeden von uns", betonte der Franziskaner-Obere.

Die heutige Basilika ist eine Synthese von Überresten der ersten, im Jahr 355 von Kaiser Konstantin erbauten Kirche und dem späteren Kreuzfahrerbau. Unter ihrem Dach beherbergt sie die traditionellen Orte der Kreuzigung, der Grablegung und der Auferstehung Christi.

Wenn heute die Kirchweihe aus der Kreuzritterzeit gefeiert werde, dann, weil die Konstantinische Basilika größtenteils und wiederholt zerstört und restauriert wurde, erinnerte Patton.

KNA