Runder Geburtstag:

Münchner Pastoraltheologe Ludwig Mödl wird 85 Jahre alt

Der Pastoraltheologe Ludwig Mödl wird am 20. März 85 Jahre alt. Der gebürtige Ingolstädter, der heute in München lebt und in der Innenstadtkirche Heilig Geist seelsorglich tätig ist, gehört der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Salzburg an. Dreimal war der Geistliche zudem theologischer Berater der Oberammergauer Passionsspiele, zuletzt 2022. Außerdem wirkt er lang schon im Vorstand des Vereins für Christliche Kunst in München mit und ist Gastautor der im Sankt Ulrich Verlag erscheinenden "Katholischen SonntagsZeitung" und "Neuen Bildpost".

Das Verhältnis von Kirche und Kunst liegt Mödl am Herzen. So kritisierte er bei einer Veranstaltung, dass die augenblickliche Liturgie in der katholischen Kirche zu wenig theatralische Elemente habe; man habe sich zunehmend auf das Wort konzentriert: "Wir können vom Glauben nicht anders sprechen als literarisch, musikalisch, mit allen Sinnen vermittelnd: "Die Kirche braucht Kunst, und wenn wir die Kunst nicht haben, werden wir eine Sekte."

Lob gab es von ihm für Christian Stückls Inszenierung der Passionsspiele in Oberammergau 2022. Ohne es zu wollen, sei der Regisseur ein "besserer Prediger als mancher Professor, Priester oder Bischof". Dieser habe es geschafft, "die Passion Jesu so darzustellen, dass sie den heutigen Menschen etwas sagt".

Über die Jahre arbeitete Mödl in vielen bedeutenden Gremien und Initiativen mit. So war er von 1985 bis 2003 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Homiletik (Geschichte und Theorie der Predigt), von 1997 bis 2007 Mitglied der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz und von 1998 bis 2003 Sprecher der Theologischen Arbeitsgemeinschaften im deutschsprachigen Raum. Von 2012 bis 2016 beriet er die Kommission für geistliche Berufe und kirchliche Dienste der Bischofskonferenz.

Mödl studierte Philosophie und Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Eichstätt und wurde 1966 im Eichstätter Dom zum Priester geweiht. Nach seinen Kaplansjahren absolvierte er ab 1969 am Institut für Homiletik und Katechetik an der  Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) ein weiterführendes Studium. Von 1971 bis 1987 leitete Mödl als Regens das Eichstätter Priesterseminar.

Ab 1988 war der Priester Professor für Pastoraltheologie im schweizerischen Luzern. 1992 bis 1996 hatte er den Lehrstuhl für Christliche Spiritualität und Homiletik an der Katholischen Universität Eichstätt inne. 1996 kam der Ruf auf den Münchner Lehrstuhl für Pastoraltheologie. Zwei Jahre war er Dekan und vier Jahre Prodekan der Fakultät. Seit seiner Emeritierung 2003 wirkte Mödl noch bis 2013 als Spiritual im überdiözesanen Münchner Priesterseminar Georgianum. Parallel zu seinen Tätigkeiten als Hochschullehrer engagierte er sich stets in der Seelsorge.

KNA/red

20.03.2023 - Jubiläum , Personalien , Theologie