95. Geburtstag

Papstbruder Ratzinger wünscht sich möglichst viel Ruhe

Papstbruder Georg Ratzinger hat für seinen 95. Geburtstag am Dienstag nur den Wunsch nach „möglichst viel Ruhe“. Das sei einfach ein Tag zum Nachdenken, zum Überlegen, sagte der langjährige Regensburger Domkapellmeister im Interview mit der Bischöflichen Pressestelle in Regensburg. Materielles interessiere ihn nicht. „Ich habe zu essen, zu trinken, etwas zum Anziehen.“ Was er brauche, seien Vorleser, die er Gott sei Dank regelmäßig habe, so der fast blinde Ratzinger. Aber ansonsten gebe es keine Wünsche, so der Bruder von Joseph Ratzinger (91), dem emeritierten Papst Benedikt XVI. (2005-2013).

Der Alltag des langjährigen Leiters der Regensburger Domspatzen, der 1951 in Freising mit seinem Bruder Joseph zum Priester geweiht wurde, läuft in seinem Regensburger Haus nach einem regelmäßigen Rhythmus. So feiere er in der Früh in seiner kleinen Hauskapelle die Heilige Messe mit der ihn betreuenden Schwester Laurente. Danach kämen Freunde zum Vorlesen, zum Zeitunglesen. Bis zum Mittagessen höre er dann Radio, danach folge die Siesta.

Großen Wert lege Schwester Laurente darauf, dass nachmittags ein Spaziergang gemacht werde - „damit man frische Luft hat, die unheimlich gesund ist, wie die Schwester mir immer wieder erläutert“, erzählte Ratzinger. Gegen vier Uhr komme dann wieder ein Vorleser, um sechs Uhr werde zu Abend gegessen. Danach bete er mit der Ordensfrau noch die Komplet und die Vesper. Eine Pflegekraft der Caritas bringe ihn schließlich zu Bett.

Abends führt Ratzinger nach eigenen Worten immer noch ein Telefonat mit seinem Bruder Joseph in Rom: „Es geht ihm ungefähr so wie mir. Natürlich erfährt er einige Einschränkungen, aber ist im Ganzen gesund, vor allem geistig präsent und vital.“

KNA