Von 2 Uhr auf 3 Uhr

Uhren werden Sonntag wieder auf Sommerzeit gedreht

In der Nacht von Samstag auf Sonntag wird die Uhr wieder auf Sommerzeit gedreht. Um 2 Uhr morgens werden die Zeiger in der gesamten EU um eine Stunde nach vorne auf 3 Uhrgestellt. Die Nacht wird damit eine Stunde kürzer. Dafür wird es abends eine Stunde später dunkel, was zusätzliche Möglichkeiten für Freizeitgestaltung und Sport ermöglicht.

Die jährlich zwei Zeitumstellungen sind bei Bevölkerung und Politik umstritten. Das Europaparlament hatte 2019 beschlossen, sie ab 2021 wieder abzuschaffen. Allerdings gibt es bei den Mitgliedsstaaten keine einheitliche Meinung darüber, ob dauerhaft Sommer- oder Winterzeit sein soll. Ein Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen scheint vielen aber auch nicht erstrebenswert. Das erklärte Ziel der Umstellung war es einst, die Tageshelligkeit besser nutzen zu können.

Kürzlich hatte auch der US-Senat einstimmig eine Gesetzesvorlage verabschiedet, die ab 2023 die Zeitumstellung in den USA beenden würde. Allerdings müssen das Repräsentantenhaus und Präsident Joe Biden noch zustimmen.

In einer am Montag veröffentlichten Forsa-Umfrage für die Krankenkasse DAK-Gesundheit erklärten fast drei Viertel der Menschen in Deutschland, sie hielten die Zeitumstellung für überflüssig. Demnach finden 72 Prozent der rund 1.000 Befragten, dass der Wechsel von Winter- auf Sommerzeit abgeschafft werden sollte. Nur 23 Prozent halten den Dreh an der Uhr für sinnvoll.

Gegen die Zeitumstellung sprechen vor allem gesundheitliche Probleme und komplizierte Umstellungen, etwa bei Verkehr und Landwirtschaft. 27 Prozent der Umfrage-Teilnehmer gaben an, aufgrund der Zeitumstellung schon einmal gesundheitliche Probleme gehabt zu haben. 80 Prozent von ihnen haben sich schon einmal schlapp und müde gefühlt. 65 Prozent litten an Schlafstörungen, 39 Prozent konnten sich schlecht konzentrieren. Fast jeder Fünfte (16 Prozent) hatte der Befragung zufolge depressive Verstimmungen. Insgesamt sind Frauen mit 34 Prozent deutlich häufiger betroffen als Männer (21 Prozent).

In der Bundesrepublik Deutschland wurde die Sommerzeit im Jahr 1980 als Reaktion auf die Ölkrise zwei Jahre zuvor eingeführt, um Energie zu sparen. Seit 1996 gilt die Sommerzeit EU-weit und beginnt jeweils am letzten Sonntag im März. Am letzten Sonntag im Oktober werden die Uhren dann in allen Staaten der Europäischen Union wieder auf die Winterzeit - also die Normalzeit - zurückgedreht.

KNA

25.03.2022 - Europa , Gesellschaft , Wirtschaft