Vom Markusplatz in Venedig bis zum Petersplatz im Vatikan: Etwa zehn Tage brauchte der Italiener Manuel Giuge für die rund 480 Kilometer. Er legte die Strecke nicht etwa mit dem Auto oder Zug zurück. Und zu Fuß nahm er den Pilgerweg schon gar nicht auf sich. Denn der 33-Jährige leidet an einer Muskeldystrophie und sitzt deshalb im Rollstuhl. Mit einem für die lange Reise extra vorbereiteten Gerät nahm er die Strecke unter die Räder.
Peace, love and happiness – Frieden, Liebe und Glück: Das waren von 1967 an die Prinzipien der Hippie-Bewegung. Im August 1969 erlebte sie mit dem Woodstock-Festival vom 15. bis 18. August ihren Höhepunkt und zugleich Abgesang. Eine Woche zuvor begingen die Blumenkinder der „Manson Family“ im Drogenrausch sieben Morde und offenbarten die Kehrseite von Flowerpower. Höchste Zeit für den Wandel, meinte der Zeitgeist, und besann sich auf eine neue Heilsbotschaft. Diesmal aber eine ganz alte.
In Zeiten von Flüchtlingskrise und Rechtspopulismus ist das Thema Freiheit in Deutschland vielleicht wichtiger denn je. Das Kulturprogramm zum Augsburger Hohen Friedensfest hat „Freiheit“ in diesem Jahr als Kernthema. Dazu hat die Stadt vom 24. Juli bis zu dem bundesweit einzigartigen Feiertag am 8. August an rund 40 Orten etwa 75 Veranstaltungen geplant. Bundespräsident a. D. Joachim Gauck war bei der Eröffnung des Kulturprogramms dabei. Im Exklusiv-Interview unserer Zeitung spricht der 79-Jährige über die Grenzen der Freiheit, Rechtspopulismus und Toleranz.
Eine kleine französische Ordensgemeinschaft erhält Unterstützung vom Vatikan. Das Besondere an dieser Gemeinschaft: Die meisten der 21 geweihten Frauen haben das Down-Syndrom.
Der Glaube schenkt den Menschen ein erfülltes Leben, sagt Stephan Delan. Seit 2015 amtiert der katholische Geistliche als Pfarrer von Ralbitz westlich von Bautzen. Zu seiner Gemeinde gehört Rosenthal – für Deutschlands slawische Minderheit, die Sorben, ein zentraler Wallfahrtsort. An diesem Wochenende wird es an dem beschaulichen Ort der Einkehr laut: Rosenthal feiert das „Gigfestival“.
Vor 100 Jahren, am 31. Juli 1919, wurde die Weimarer Reichsverfassung beschlossen, am 11. August trat sie in Kraft – und mit ihr der „Ablösebefehl“, der die sogenannten Dotationen an die Kirchen eigentlich beenden sollte. 100 Jahre später zahlen die Bundesländer noch immer rund 550 Millionen Euro an die katholischen Bistümer und die evangelischen Landeskirchen – Gelder, die in Seelsorge, Krankenversorgung oder Kinderbetreuung fließen.
Lana Rebhan ist 15 Jahre alt und führt in ihrer Familie den Haushalt fast allein. Ihr Vater ist schwerkrank, ihre Mutter muss arbeiten. Sie ist mit diesem Schicksal nicht allein. Hunderttausende Kinder und Jugendliche in Deutschland kümmern sich um pflegebedürftige Angehörige.
Nachdem das Grab von Jakobus dem Älteren entdeckt wurde, gründete König Alfonso II. von Asturien dort eine Wallfahrtskirche. Seitdem erfreut sich der Jakobsweg immer größerer Beliebtheit.
Sie war ein sagenumwobener Kultgegenstand des Volkes Israel: Die Bundeslade enthielt nach biblischer Darstellung unter anderem die zwei Steintafeln mit den Zehn Geboten, die Mose von Gott erhielt. Bis heute ist sie das Symbol für den Bund Gottes mit dem Volk Israel. Nach der Eroberung Jerusalems verliert sich ihre Spur. Laut der äthiopisch-orthodoxen Kirche befindet sie sich in Aksum.
Konzentrationslager – allein die Bezeichnung lässt schaudern. Für viele Gegner des NS-Regimes, die in einem der zahlreichen KZs einsaßen, waren sie Orte des Grauens. Willkür und Gewalt waren an der Tagesordnung. Hoffnung gab manchem Häftling die Religion. Ja, selbst in Lagern und Haftstätten des NS-Regimes wurde gebetet, gab es ein geistliches Leben. Die Forschung dazu steht noch am Anfang.
In Wallfahrtskirchen geht es ruhig zu, könnte man meinen. Still und im Gebet versunken stellt man sich die Besucher solcher Orte vor. Zweifellos trifft dies auch auf das beschauliche Waghäusel zu. Seit drei Jahren gehören aber auch wummernde Beats und quietschende Gitarrenriffs zu dem Wallfahrtsort nördlich von Karlsruhe. Das christliche „Gigfestival“ macht hier Station.
Eine außergewöhnliche Begegnung am bestgeschützten Ort der Vatikanischen Gärten: Der emeritierte Papst Benedikt XVI. traf sich mit Massimo Franco, einem Redakteur der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“. Wie der Journalist die Begegnung erlebt hat, beschrieb er jetzt in einem viel beachteten Artikel. Mit freundlicher Genehmigung des „Corriere“ veröffentlicht unsere Zeitung daraus Auszüge, die Redakteurin Romana Kröling für uns übersetzt hat.
Küsse drücken Liebe, Freundschaft und Zuneigung aus. Tausende Küsse verteilt der Mensch im Laufe seines Lebens, die meisten auf Wangen und Mund. Auf das durchschnittliche Menschenleben hochgerechnet kommen einige Wochen der „Knutscherei“ zusammen, haben Wissenschaftler ermittelt. Das war nicht immer so, zeigt ein Blick in die Geschichte.
„So lange mir Gott den Atem schenkt!“, pflegt er selbst zu sagen. So lange will Erwin Kräutler weitermachen: Als „Amazonas-Bischof“ ist er auf der ganzen Welt bekannt. Mehr als zwei Drittel seines Lebens setzt er sich schon für die Menschen im Amazonasgebiet ein. 35 Jahre war Kräutler Bischof in Xingu. Zwar konnte er diese Aufgabe mittlerweile abgeben, richtig in den „Ruhestand“ ist er aber keineswegs getreten. Am 12. Juli feiert Kräutler seinen 80. Geburtstag.
Einmal im Jahr verwandelt sich Bretten, gut 20 Kilometer östlich von Karlsruhe, in einen spätmittelalterlichen Marktflecken. Beim traditionellen Peter-und-Paul-Fest, das stets um den Gedenktag der beiden Heiligen Tausende Schaulustige aus nah und fern anzieht, erinnert die Kraichgaustadt an die Belagerung durch württembergische Truppen im Jahr 1504. Ein großer Umzug ist Höhepunkt des Historienspiels, das zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands gehört.
Beten verboten? Ja – mit wenigen Ausnahmen. In Eritrea herrscht offiziell zwar Religionsfreiheit, allerdings nur solange man sich an die strengen Spielregeln des Regimes hält. Das hat zu heftigem Streit zwischen der katholischen Kirche und der Regierung geführt.
Für die einen ist es Neugier, für andere sportlicher Ehrgeiz oder die Suche nach Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. Manchen treibt aber noch immer ein bestimmtes Anliegen zur Wallfahrt. So wie die junge Frau, deren Bruder seit seinem Autounfall mit dem Tod kämpft. Für ihn zu beten hat sich die Schwester deshalb vorgenommen, die sich auf den weiten Weg nach Walldürn gemacht hat. Zum Heilig-Blut-Altar, der einmal jährlich für vier Wochen zum Treffpunkt der Gläubigen wird.
Als der Genozid an den Tutsi in Ruanda wütete, war Pater Hans-Michael Hürter dort Missionar. Opfer und Täter kamen aus seiner Pfarrgemeinde, in seiner Kirche wurden hunderte Menschen abgeschlachtet. Am 23. Juni 1994 begann Frankreich schließlich die militärische Opération Turquoise zur Beendigung des Völkermords. Doch die Bilder des Massakers bleiben in Pater Hürters Kopf.
Für viele ist der Hund nicht nur ein Haustier. Gerade in unruhigen Zeiten ist er ein treuer Begleiter in den Aufs und Abs des Lebens. Grund genug, auf die besondere Beziehung zwischen Zwei- und Vierbeinern zu blicken.
„Ich glaube, dass Leben Grenzerfahrung ist, und auch Glaubenswege Grenzerfahrungswege sind – weil nicht alles absehbar und klar geregelt ist“, sagt der ehemalige Manager aus Isny im Allgäu. Heute bietet er Bergexerzitien an.
Mario Botta, der 76-jährige Schweizer Stararchitekt, hat in seinen 51 Berufsjahren mehr als 100 Gebäude entworfen – und das nicht nur im heimischen Tessin, sondern auch in den USA, Japan und China. Unter seinen Werken sind Einfamilienhäuser, Banken, Sportstätten und Museen. Am liebsten aber, sagt Botta, plane er „sakrale Räume“.
Die Gender-Ideologie, die den Unterschied und die natürliche und gegenseitige Ergänzung von Mann und Frau leugnet, ist nicht hinnehmbar. Das steht in einem Dokument der vatikanischen Bildungskongregation, das am Montag veröffentlicht wurde.
Die Ankündigung der Diözesen Fulda, Limburg und Mainz, ihre Bistumszeitungen bis 2023 einzustellen, lässt manchen an ein Ende der konfessionellen Publizistik denken. 1941, ausgerechnet an Pfingsten, war es schon einmal so weit: Alle kirchlichen Zeitschriften mussten auf Anordnung der Nazis ihr Erscheinen einstellen.
Nach einer Leserreise entlang der Touristik-Straße Via Sacra in den Regionen Oberlausitz, Niederschlesien und Nordböhmen im Dreiländereck Deutschland, Polen und Tschechien im Jahre 2015 standen dieses Mal bisher noch nicht bekannte Stationen auf dem Reiseprogramm. Sehen Sie hier die Fotos unseres Redakteurs Gerhard Buck, der die Reisegruppe begleitete.
Am 6. Juni jährt sich der Todestag Hans Georg von Ribbecks zum 260. Mal. In der Literatur unsterblich machte ihn der Schriftsteller Theodor Fontane in seiner Ballade „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“.
Der Besuch von Papst Franziskus in Rumänien hat ein Land ins Bewusstsein gerückt, bei dem viele Menschen an Korruption, Diktatur oder den Grafen Dracula denken. Dabei hat das Land, das seit 2007 zur EU gehört, neben einer spannenden Vergangenheit eine Vielzahl landschaftlicher und kultureller Reize zu bieten.
Wie ein Entdecker auf Expedition: Als Vorbild und Trainer motiviert Juan Ruiz Kinder und Jugendliche mit Sehbehinderung, ihre Umgebung zu erkunden und neugierig zu sein. Dafür bringt er ihnen eine einzigartige Technik bei.
Köstlich, cremig und aus Insekten gewonnen – mit dieser neuen Kreation sorgte vor Kurzem ein Eishändler im südafrikanischen Kapstadt weltweit für Schlagzeilen. Auf dem Schwarzen Kontinent ist seine Erfindung nicht das erste Unikat in einer Reihe kulinarischer Seltsamkeiten.
Die meisten Vertreter muslimischer Verbände werden nicht müde zu betonen, der Islam sei eine Religion des Friedens. Terror, Hass und Hetze seien keine Erscheinungsformen des „wahren“ islamischen Glaubens. Was aber lehrt der Islam wirklich, in Schulen und im Gottesdienst? Der deutsche Fernsehjournalist Constantin Schreiber hat nachgeforscht – und Erschreckendes aufgedeckt.
Der philippinische Bischof Pablo Virgilio Siongco David von Kalookan erhält für seinen Einsatz für Drogensüchtige Unterstützung vom Papst. Diese hat ihm Franziskus beim Ad-limina-Besuch vorige Woche zugesagt. Im Interview mit unserer Zeitung berichtet Bischof David von dem Gespräch mit dem Papst, vom Drogenkrieg der philippinischen Regierung und von Todesdrohungen, die er erhalten hat.
Das Religiöse ist fast mit Händen zu greifen: Jedes Jahr, am "Blutfreitag", dem Tag nach Christi Himmelfahrt, versammeln sich Gläubige im oberschwäbischen Weingarten mit tausenden Reitern, Musikern und Gläubigen, Europas wohl größte Reiterprozession, kann beginnen.
Noch kennt sie in Deutschland kaum einer. Aber schon bald wird sich das Leben von Naomi Scott auf den Kopf stellen. Als Prinzessin Jasmin ist sie derzeit in der Neuverfilmung des Disney-Klassikers „Aladdin“ zu sehen. Kraft für ihre Arbeit und ihr Leben schöpft die 26-jährige Britin aus ihrem christlichen Glauben.
Josef Wilfling war 22 Jahre bei der Münchner Mordkommission, davon sieben Jahre als deren Leiter. In seine Dienstzeit fallen der Mord an „Modezar“ Rudolph Moshammer und die Terrorserie des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU). Kürzlich ist im Heyne-Verlag ein neues Buch des Ermittlers erschienen. Im Interview spricht Wilfling über seine Vernehmungsmethoden und verrät, warum man einen Beschuldigten nicht zu Hause verhören sollte.
Venedig, Genua, Madrid, Bozen, Florenz, Innsbruck, Köln und Lübeck: Das sind nur ein paar der Städte, an denen die Handelsfamilie Fugger Standorte hatte, Rohstoffe abbauen ließ oder Geschäfte machte. Es zog sie „von Augsburg aus in alle Welt“. So lautet das Motto der neuen Sonderausstellung im Puppentheatermuseum „Die Kiste“, das anhand von 123 Puppen aus Figurentheatern, die heute in diesen Orten beheimatet sind, Handelsrouten der Fugger darstellt.
Wie wird man eigentlich Ministrant? Welche Aufgaben hat man? Benjamin Nägele hat Fragen wie diese schon oft gehört. Immerhin betreut der junge Mann als Oberministrant in Ottobeuren eine Schar von 180 Messdienern. Behutsam und spielerisch führt er mit seinem Team Jungen und Mädchen an den Dienst am Altar heran.
Freiheitsrechte waren für die Menschen in Äthiopien lange nur ein Traum. Autokraten und Diktatoren beherrschten das Land. Seit rund einem Jahr macht Äthiopien durch einen Neuanfang von sich reden, der bis dato unbekannte politische Freiheitsrechte mit sich bringt. Unser Reporter Rudolf Stumberger war vor Ort und wirft einen Blick auf Entwicklungen und Glanzpunkte eines der ältesten christlichen Länder der Welt.
Seit über 200 Jahren gelten die USA als sicherer Hafen für Juden in der Diaspora. Viele sind vor Krieg und Verfolgung über den Atlantik geflohen. Dort trafen sie auf eine Gesellschaft, in der sie frei leben konnten. Antisemitismus galt in den USA als praktisch undenkbar. Heute nicht mehr. Die Präsidentschaft von Donald Trump verändert die Atmosphäre im Land. Zwar hat Trump den Judenhass erst kürzlich wieder verurteilt. Rechtsextreme fühlen sich durch den Präsidenten dennoch in ihrem Tun bestärkt.
Eine großzügige Spende des Papstes an Migranten in Mexiko sorgt für heftige Diskussionen vor allem in den Vereinigten Staaten. Es handelt sich um einen großen Teil des Peterspfennigs – jener Spende, die weltweit gesammelt und vom Papst für wohltätige Zwecke eingesetzt wird.
Seit 1957 gibt es in Deutschland einen Militärseelsorge-Vertrag mit den Kirchen. Damals waren fast alle Bundeswehrangehörigen Christen. Heute sind es von knapp 200 000 Soldaten nur noch etwa die Hälfte, für die rund 100 evangelische und gut 70 katholische Militärpfarrer zuständig sind. Die rund 300 Juden in der Bundeswehr bekommen demnächst zwei Militärrabbiner: einen orthodoxen und einen liberalen.
Die Europawahlen stehen vor der Tür: Vom 23. bis 26. Mai sind die Bürger der EU aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Dafür, dass Europa eine gute Zukunft hat, beten Christen an diesem Samstag, 4. Mai, auf Initiative der Ackermann-Gemeinde im österreichischen Mariazell.