Papst Franziskus mag Tiere, auch Haustiere. Jedes Jahr verwandelt sich am Antonius-Tag, dem 17. Januar, der Vatikan in einen Tiergarten. Das Kirchenoberhaupt segnet dann die Tiere und deren Halter. Eine jüngste Kritik, er möge Haustiere anscheinend nicht, habe ihn verletzt, sagte der Pontifex. Bekanntlich ist er nach einem ganz besonderen Liebhaber und Freund der Tiere benannt – dem heiligen Franziskus.
Aus der „päpstlichen Vergangenheit“ ist bekannt, dass Jorge Mario Bergoglio als Rektor des Massimo-Kollegs in Argentinien in den frühen 1980er Jahren ein paar Kühe, Schweine und Schafe gekauft hat, um die Studenten zu ernähren. „Wir mussten uns um diese Tiere kümmern“, sagt einer seiner damaligen Schüler, Pater Guillermo Ortiz, im Gespräch mit der Katholischen SonntagsZeitung/Neuen Bildpost. „Und einige von uns, die ‚empfindlich‘ waren, mochten das nicht. Wir haben die Schweine geputzt, das gleiche Werk, das der verlorene Sohn tat, bevor er zum Vater zurückkehrte. Bergoglio gab uns ein Beispiel: Er selbst kam vorbei und fütterte Schweine. Er tat dies, während er noch mit einigen von uns über Spiritualität sprach“, weiß Ortiz.
Die Liebe und der Respekt für die Tiere, wie sie auch von vielen Männern und Frauen der Kirche bezeugt sind, dürfe andere tiefe Bindungen nicht vermindern oder ersetzen. Daran erinnerte Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 5. Januar. Er betonte, dass der Reichtum der Vater- und Mutterschaft verloren gehe, wenn „Hunde und Katzen den Platz der Kinder einnehmen“.
Katzen statt Kinder?
In der Bemerkung des Papstes, wonach viele Paare lieber Hunde und Katzen halten statt Kinder großzuziehen, sieht der Wiener Kardinal Christoph Schönborn den Ausdruck der Sorge vor einer Überalterung der Bevölkerung. Die Nebenbemerkung bei der Generalaudienz sei jedoch etwas missverständlich gewesen, räumt er ein. Aus dem Zusammenhang gerissen wirke die Aussage verletzend.