Ärztekammer warnt:

Kinder dürfen nicht zu Corona-Verlierern werden

Die Bundesärztekammer hat davor gewarnt, Kinder und Jugendliche in der Corona-Krise durch geschlossene Kitas und stark eingeschränkten Schulunterricht "zu besonderen Verlierern" werden zu lassen. "Kinder und Jugendliche gehören offensichtlich nicht zu den Risikogruppen der Corona-Pandemie", sagte Kammer-Präsident Klaus Reinhardt.

Kinder seien auch keine "Keimschleudern", wie aktuelle Studienergebnisse - zuletzt in Sachsen - zeigten. Insofern stelle der Unterricht auch für Lehrkräfte kein höheres Infektionsrisiko dar, als dies bei anderen beruflichen Tätigkeiten mit zahlreichen Sozialkontakten gegeben sei.

Um das Infektionsrisiko zu vermindern, seien pragmatische Lösungen gefragt, forderte Reinhardt. Masken in Aufenthaltsräumen und auf Schulhöfen könnten nützlich sein. "Während des Unterrichts beeinträchtigen sie jedoch die Aufmerksamkeit, weil sie auf Dauer körperlich belastend sind", warnte der Ärztevertreter. Sinnvoller sei es, besonders große Klassen zu trennen.

Zudem forderte Reinhardt eine Bestuhlung mit möglichst großem Abstand, ausreichend Waschbecken und Seife für die Handhygiene sowie feste Zeiten für regelmäßiges Lüften. Außerdem sollten Länder und Kommunen Möglichkeiten für regelmäßige Corona-Tests von Lehrern und Erziehern schaffen.

KNA

06.08.2020 - Corona , Jugend , Medizin