Mithilfe der Maximilian-Kolbe-Stiftung

Bischöfe wollen Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit ausbauen

Die deutschen Bischöfe wollen ihre Versöhnungs- und Erinnerungsarbeit ausbauen. Dies solle unter anderem mithilfe der in Freiburg ansässigen Maximilian-Kolbe-Stiftung geschehen, kündigte der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer am Mittwoch an. Wilmer ist auch Vorsitzender der Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden).

Die nach dem 1941 im Konzentrationslager Auschwitz ermordeten Geistlichen Maximilian Kolbe benannte Stiftung verfolgt das Ziel, "Initiativen zu begründen und zu fördern, die Menschen auf dem Weg der Versöhnung in Europa zusammenführen".

Wilmer äußerte sich auf einer Video-Pressekonferenz, bei der die deutschen Bischöfe eine gemeinsame Erklärung zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren vorstellten. Darin setzen sie sich kritisch mit dem Verhalten ihrer Vorgänger auseinander und betonen, dass die Bischöfe sich nicht gegen den Vernichtungskrieg und die Verbrechen des Regimes gewandt hätten. Die Kirche sei Teil der Kriegsgesellschaft gewesen und habe dem Krieg einen religiösen Sinn gegeben.

Wilmer und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, betonten, dass die Erinnerung an die Vergangenheit wichtige Impulse für die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft liefere. Dazu sei es nötig, den Austausch mit den anderen europäischen Bischofskonferenzen zu pflegen. Außerdem kündigten Bätzing und Wilmer an, dass die deutschen Bischöfe ihre im Jahr 2000 veröffentlichte Erklärung "Gerechter Friede" fortschreiben wollen. Darin hatten sich die Bischöfe von der Lehre vom "gerechten Krieg" verabschiedet: Der Krieg sei immer ein Unrecht. Nur in Ausnahmefällen könne er hingenommen werden, um weit schlimmeres Unrecht zu verhindern.

KNA

29.04.2020 - Bischöfe , Gedenken , Gesellschaft