"Unsere Gesetze lassen es nicht zu"

Bulgarisch-orthodoxe Kirche will keine Gebete mit dem Papst

Die bulgarisch-orthodoxe Kirche wird sich beim Bulgarienbesuch von Papst Franziskus im Mai nicht an gemeinsamen Gottesdiensten und Gebeten beteiligen. Das gab ihr Führungsgremium, der Heilige Synod, bekannt. Dies stehe auch in einem Brief an den päpstlichen Nuntius Anselmo Guido Pecorari. Da die Einladung an Franziskus von staatlicher Seite kam, sei es angemessen, die Ereignisse des Papstbesuchs mit den Behörden abzusprechen.

Patriarch Neofit wolle den Papst aber wie geplant empfangen, erklärte das Gremium. Auch ein gemeinsamer Besuch von Franziskus und Neofit in der Alexander-Newski-Kathedrale in Sofia, dem Sitz des Patriarchen, sei denkbar. „Wir möchten jedoch betonen, dass jede Form von gemeinsamer Liturgie sowie das Tragen von liturgischer Kleidung für uns inakzeptabel sind, da unsere Gesetze dies nicht zulassen“, betonte der Heilige Synod weiter. Bei allen anderen Veranstaltungen, die der Programmentwurf des Papstbesuchs vorsieht, sei die Teilnahme des Patriarchen oder seiner Vertreter „unmöglich“. Auch der bulgarisch-orthodoxe Klerus sei angewiesen, sich nicht an dem Besuch zu beteiligen.

Papst Franziskus wird vom 5. bis 7. Mai nach Bulgarien und Nordmazedonien reisen. Dabei steht unter anderem ein Friedensgebet mit Vertretern verschiedener religiöser Gruppen in Sofia auf dem Programm. Auch ein Treffen mit dem bulgarischen Ministerpräsidenten Bojko Borissow und der Besuch eines Flüchtlingslagers sind vorgesehen.

KNA

05.04.2019 - Orthodoxe Kirche , Papst , Reise