Verkündigung des Herrn

Christen und Muslime in Jordanien feiern gemeinsam Marienfest

In Jordanien feiern zum zweiten Mal Christen und Muslime gemeinsam das Fest Mariä Verkündigung. Die Feier des gestrigen katholischen Hochfests, die am Mittwoch in einem Kulturzentrum in der jordanischen Hauptstadt Amman stattfindet, steht unter der Schirmherrschaft des jordanischen Ministerpräsidenten Omar Al-Razzaz, wie das katholische Medienzentrum (CCSM) in Amman am Dienstag mitteilte.

Die im vergangenen Jahr erstmals durchgeführte gemeinsame Feier stärke den nationalen Geist ebenso wie die weltweiten Bemühungen Jordaniens um Herzlichkeit, erklärte CCSM-Leiter Rifat Bader. Sie sei zudem Teil einer Reihe von jordanischen Initiativen, die die freundschaftlichen Beziehungen von Muslimen und Christen fördern sollen. Mit ihrer mehrfachen Erwähnung im Koran sei Maria „Vorbild für die biblischen Persönlichkeiten, die neben dem Herrn Jesus Christus und einer Reihe von Propheten wie Moses, Elijah, Abraham, Johannes dem Täufer und anderen von den beiden Religionen verehrt werden“, erläuterte Bader.

Ihren Ursprung hat die gemeinsame christlich-muslimische Feier des Marienfests laut Bader im Libanon. Das Land organisiert bereits seit zehn Jahren eine solche interreligiöse Feier; vor drei Jahren erklärte es Mariä Verkündigung zum staatlichen Feiertag.

Der lateinische Patriarchalvikar in Jordanien, Bischof William Schomali, begrüßte die Initiative. Durch die Gestalt Marias eine das Fest Gottgläubige in einer Zeit, in der es in etlichen Ländern Versuche gebe, einen Keil zwischen die Menschen zu treiben. Jordanien gehöre wie der Libanon und Palästina „zu den Ländern, die die Religion eher als einen Faktor der Einheit und der Harmonie betrachten statt als Faktor der Trennung und des Konflikts“, betonte der Bischof.

KNA