Friedensnobelpreis

Auszeichnung für Journalisten Maria Ressa und Dmitry Muratov

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die beiden Journalisten Maria Ressa (Philippinen) und Dmitry Muratov (Russland). Das teilte das Norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo mit. Damit werde ihr mutiger Einsatz zur Verteidigung der Presse- und Meinungsfreiheit gewürdigt.

"Freier, unabhängiger und faktenbasierter Journalismus dient dem Schutz vor Machtmissbrauch, Lügen und Kriegspropaganda", erklärte die Vorsitzende des Nobelkomitees, Berit Reiss-Andersen. Als Journalistin und Leiterin von Rappler, einem digitalen Medium für investigativen Journalismus, habe sich Ressa als unerschrockene Verteidigerin der Meinungsfreiheit erwiesen. Sie nutze die Pressefreiheit, um "Machtmissbrauch, Gewaltanwendung und wachsenden Autoritarismus" auf den Philippinen aufzudecken.

Dmitry Muratov, Chefredakteur der russischen "Novaya Ggazeta", habe sich trotz Morden und Drohungen geweigert, die Unabhängigkeit seiner Zeitung aufzugeben und "sich konsequent für die Rechte von Journalisten eingesetzt", sagte Reiss-Andersen.

Insgesamt gab es nach Angaben des Komitees in diesem Jahr 329 Nominierungen, davon 234 Einzelpersönlichkeiten und 95 Organisationen. Der Preis ist mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 985.000 Euro) dotiert. Im Vorjahr war das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ausgezeichnet worden.

Der Friedensnobelpreis wird als einziger der fünf Nobelpreise nicht in Stockholm, sondern in Oslo vergeben. Dort findet die Verleihung traditionell am 10. Dezember, dem Todestag von Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896), statt.

Es ist der 102. der seit 1901 vergebenen Friedensnobelpreise. In einigen Jahren, vor allem während der beiden Weltkriege, wurde unter anderem mangels geeigneter Preisträger auf die Vergabe verzichtet.

KNA

08.10.2021 - Ehrung , Medien , Politik