Vorbereitung auf Heiligsprechung

Geburtshaus von Oscar Romero soll wiederaufgebaut werden

Das Geburtshaus des salvadorianischen Märtyrer-Erzbischofs Oscar Romero (1917-1980) soll wiederaufgebaut werden. Das sagte der Weihbischof von San Salvador, Kardinal Gregorio Rosa Chavez, bei einem Gottesdienst in Ciudad Barrios, dem Heimatort des 1980 am Altar erschossenen Erzbischofs von San Salvador. Es gebe Bilder, wie das Haus ausgesehen habe. Rosa Chavez ist seit Jahrzehnten eine Art geistlicher Nachlassverwalter Romeros.

Er äußerte sich laut dem Portal "Vatican News" zum Abschluss einer Wallfahrt mehrerer Diözesen auf dem "Camino de Romero". Mit Wallfahrten auf dem Weg, der von Romeros Kathedrale in der Hauptstadt nach Ciudad Barrios führt, bereiten sich viele Katholiken in El Salvador derzeit auf Romeros Heiligsprechung im Oktober vor.

Romero hatte durch seinen Einsatz für die Rechte der Armen den Hass reaktionärer Kreise auf sich gezogen. Als Auftraggeber des Mordes stehen Militärs im Verdacht; die Hintergründe der Tat wurden aber nie ganz aufgeklärt. Im anschließenden Bürgerkrieg zwischen Sicherheitskräften, rechten Todesschwadronen und linksgerichteten Guerillagruppen kamen bis 1992 mindestens 75.000 Menschen ums Leben.

Nach seiner Ermordung wurde der Erzbischof auch zu einer Art Ikone linker politischer Gruppen. T-Shirt-Motive zeigten ihn Seite an Seite mit Che Guevara. Vor der Heiligsprechung versuche die katholische Kirche in El Salvador nun, Romero von politischen "Instrumentalisierungen zu entkleiden", so "Vatican News", und die religiöse Basis seines Handelns zu verdeutlichen.

Kardinal Rosa Chavez sagte bei der Wallfahrt in Ciudad Barrios: "Als ich damals seine letzte Ansprache hörte, in der er sich gegen die Unterdrückung wandte, dachte ich: Damit hat er sich sein Todesurteil eingehandelt. Dieser Mann hat sein Leben für sein Volk gegeben, weil er Jesus Christus liebte."

KNA

09.08.2018 - Heilige