Mehr Unterstützung benötigt

Giffey fordert praktische Lösungen für Eltern im Lockdown

Arbeitgeber sollen berufstätige Eltern während des harten Lockdowns nach Worten von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) unterstützen. "Die beschlossenen massiven Einschränkungen werden berufstätigen Eltern wieder viel abverlangen", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es brauche pragmatische Lösungen. Eltern und Arbeitgeber könnten diesmal von den Erfahrungen aus dem Frühjahr profitieren, fügte Giffey hinzu.

So hätten Studien gezeigt, dass jedes zweite Unternehmen in der Krise familienbewusste Maßnahmen eingeführt oder ausgeweitet habe. Drei Viertel der Eltern, die wegen der Kinderbetreuung mit ihren Arbeitgebern gesprochen hatten, erhielten demnach von diesen Unterstützung. "Es braucht auch jetzt das Bewusstsein und Verständnis dafür, dass Vereinbarkeit eine gemeinsame Aufgabe ist", forderte die Ministerin.

Zudem sei es wichtig, betonte Giffey, dass Familien in der andauernden Ausnahmesituation der Pandemie weiter staatliche Unterstützung erhielten - vor allem wenn sie die Kinderbetreuung wegen fehlender Alternativen ganz zu Hause übernehmen müssen und deshalb ihrer Arbeit nicht nachgehen könnten. Dafür gebe es nach wie vor eine Entschädigung von 67 Prozent vom Nettoeinkommen - geregelt im Infektionsschutzgesetz.

Daneben wurde die Zahl der Kinderkrankentage für 2020 erhöht, die jedem Elternteil jährlich zusteht, von 10 auf 15 pro Elternteil sowie von 20 auf 30 für Alleinerziehende. Das Arbeitsministerium prüfe zudem zügig Möglichkeiten für zusätzlichen bezahlten Urlaub, bestätigte die Ministerin.

KNA

15.12.2020 - Arbeit , Corona , Familie