Grüne fordern:

Ärzte nur bei Bereitschaft zu Abtreibungen einstellen

Die Grünen schlagen vor, Neueinstellungen von Medizinern an Uni-Kliniken von der Bereitschaft abhängig zu machen, Schwangerschaftsabbrüche vorzunehmen. "Einzelne Ärzte können nicht verpflichtet werden, aber Kliniken, insbesondere die in staatlicher Verantwortung, sollten personalpolitisch sicherstellen, dass der Zugang zu reproduktiver Gesundheitsversorgung bei ihnen gewährleistet wird", sagte die stellvertretende Bundesvorsitzende der Grünen und frauenpolitische Sprecherin, Ricarda Lang, der Zeitung "Die Welt" (Montag). Es sei "ein richtiger Schritt" zu prüfen, ob dies an Neueinstellungen der Ärzte geknüpft werden könnte, erklärte Lang.

Das grün geführte Sozialministerium in Baden-Württemberg hatte vergangene Woche angekündigt, die Bereitschaft zur Abtreibung als Einstellungskriterium für Uni-Kliniken prüfen zu wollen. Die frauenpolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, Ulle Schauws, lobte den Vorschlag "ausdrücklich". "Dass es für Uni-Kliniken zum Einstellungskriterium werden könnte, ob Ärztinnen und Ärzte Abbrüche durchführen, halte ich für einen gangbaren Weg, um die lückenhafte Versorgung endlich zu verbessern", sagt Schauws. Sie hoffe, dass andere Länder mit der Prüfung solch einer Maßnahme nachzögen.

KNA

13.07.2020 - Lebensschutz , Medizin , Politik