Welthungerhilfe:

Millionen Menschen hungern in Afghanistan

In Afghanistan haben der Welthungerhilfe zufolge etwa neun Millionen Menschen akuten Hunger. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung, rund 23 Millionen Menschen, könne sich nicht mehr allein ernähren, hieß es am Freitag in einer Mitteilung anlässlich der Machtübernahme der Taliban am 15. August. Die humanitäre Lage in dem Land habe sich seit der Machtübernahme "extrem verschlechtert". Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden mehr als 50 Prozent der Kinder unter fünf Jahren bis zum Ende des Jahres unterernährt sein, so die Welthungerhilfe. Diese Zahlen hätten sich seit der Machtübernahme um bis zu 30 Prozent erhöht.

Niemals zuvor in den vergangenen Jahrzehnten hätten so viele Afghanen und Afghaninnen gehungert. Auch das Bildungs- und Gesundheitssystem sei wegen fehlenden Personals und fehlender Medikamente zusammengebrochen. Die Landwirtschaft habe durch die Zerstörung von Infrastruktur infolge des Krieges sowie durch starke Dürren seit 2021 stark gelitten. Die Prognosen für die kommende Weizenernte gingen von einer Reduzierung von 50 bis 60 Prozent aus. Wirtschaftliche Sanktionen hätten dazu geführt, dass Afghanistan abhängig von internationaler Hilfe sei, betonte die Welthungerhilfe.

KNA

12.08.2022 - Ausland , Hunger , Krieg